Die Polizei sorgt im Katastrophenfall für Ruhe, Sicherheit und Ordnung

Katastrophenabwehrstab bei der Flut 2013: Damals war noch Winfried Parzer als Bezirkspolizeikommandant im Einsatz. | Foto: Polizei
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BEZIRK SCHÄRDING (ska). Das sagt Schärdings Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn über die beiden Großereignisse, die den Bezirk bisher am massivsten gefordert haben: das Hochwasser 2013 und die Flüchtlingswelle 2015. 

Grundsätzlich sei die Aufgabe der Polizei im Katastrophen- oder Großschadensfall die Aufrechterhaltung von Ruhe, Sicherheit und Ordnung. Dazu gehören verkehrsleitende Maßnahmen wie Straßensperren und Umleitungen. Die Polizei ist außerdem dafür zuständig, sicherzustellen, dass es zu keinen Plünderungen kommen und dass schutzwürdige Infrastruktur entsprechend gesichert wird. Außerdem müssen die Beamten bei Todesfällen oder bei Personenschäden kriminalpolizeiliche Ermittlungen anstellen und Evakuierungen falls nötig polizeilich unterstützen.

Zunächst gelte es, das Ausmaß der Katastrophe einzuschätzen, sagt Osterkorn und erinnert sich an die Krisensitzung am 13. September 2015: "Die Leiter der Einsatzorganisationen kamen zusammen, weil es hieß, Montagfrüh werden zahlreiche Flüchtlinge mit Bussen zu uns gebracht und wir müssten schnellstmöglich Notquartiere finden." Oberste Prämisse war dabei stets, die Sache so humanitär wir möglich abzuwickeln, beschreibt der Bezirkspolizeikommandant. "Wir wussten nach kurzer Zeit, dass uns das nicht nur eine Woche, sondern Monate beschäftigen wird." Und weil sich die Flüchtlingswelle kontinuierlich steigerte, waren Kräfte von außen nötig, um die Herausforderung zu stemmen. "Es unterstützte uns nicht nur das Bundesheer, sondern auch Polizisten aus Einheiten aus anderen Bezirken", berichtet Osterkorn. "Zu Spitzenzeiten waren im Schnitt 20 zusätzliche Polizisten pro Tag bei uns." 

Personalengpass: Polizeinachwuchs auch in Schärding dringend gesucht

In den sieben Polizeiinspektionen im Bezirk Schärding – Andorf, Engelhartszell, Münzkirchen, Riedau, Schardenberg, Schärding und Suben – sind insgesamt 105 Planstellen vorgesehen. Bezirkspolizeikommandant Osterkorn macht keinen Hehl daraus, dass die Dienststellen seit längerem mit Personalunterstand zu kämpfen haben. Dieser werde durch Pensionsabgänge in den nächsten Jahren verstärkt. "Deshalb brauchen wir dringend junge Polizisten", sagt Osterkorn. Aber der Polizeichef ist guter Dinge: "Die neue Rekrutierungskampagne des Innenministeriums, die im März 2018 gestartet ist, soll potentielle Bewerber auf den Polizeiberuf aufmerksam machen."

Daten und Fakten zur Polizei im Bezirk Schärding

Im Jahr 2017 hatten die Schärdinger Beamten 1835 Deliktsfälle zu bewältigen. Schärding zählte dabei mit 73,5 Prozent zu den Spitzenreitern in der Aufklärungsquote. Oberösterreichweit liegt die Quote bei 58,8 Prozent. Bundesweit sogar bei nur 50,1 Prozent. Drei Verkehrsunfälle mit Verkehrstoten (alle Fußgänger) und 276 Unfälle mit Personenschaden mussten die Polizisten abarbeiten. 

Wussten Sie, dass...

... die Schärdinger Polizeiinspektion die einzige Schubstelle Oberösterreichs an der Grenze zu Deutschland hat? Beamte der Bundespolizeiinspektion Freyung übergeben oder übernehmen illegale Fremde, Asylwerber – sogenannte "Dubliner" – aber auch Auslieferungshäftliche, die aufgrund europäischer Haftbefehle festgenommen wurden. Seit dem Fall der Grenzen 1989 hat die PI Schärding bis 2015 mehr als 15.000 Personen aus Deutschland übernommen.

... der österreichische EU-Ratsvorsitz die Schärdinger Polizei im Speziellen fordert? Zusätzlich zu den bereits bestehenden Grenzkontrollen der deutschen Polizei, kontrollieren nun auch Schärdinger Beamte fallweise die Grenze. Denn: Bei speziellen Veranstaltungen im Zuge des EU-Ratsvorsitzes muss die Sicherheit gewährleistet werden.

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