Lesecoaching für Volksschüler: Rotes Kreuz startet "Alpha" im Bezirk Schärding

Hilde Engelpuzeder (rechts) ist eine von den ersten vier Lesecoaches im Bezirk Schärding. Das Rote Kreuz holt die Aktion zur Leseförderung in den Bezirk. Ansprechpartnerin ist Jugendkoordinatorin Susanne Schopf (links).
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BEZIRK SCHÄRDING (ska). 30 Prozent der Jugendlichen können nach Abschluss der Pflichtschule nicht sinnerfassend lesen. Mit dieser erschreckenden Zahl berichtet Florian Kurz, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes Schärding von einer neuen Initiative, die im kommenden Schuljahr 2018/2019 starten soll. "Alpha. Meine Chance", heißt das Lesecoaching, das das Rote Kreuz in den Bezirk Schärding bringt. Die BezirksRundschau berichtete. Ziel ist es, die 30 Prozent auf 15 Prozent bis 2025 zu senken. 

Und wie soll das gehen? "Indem Lesecoaches den Kindern den Spaß am Lesen vermitteln", beschreibt Susanne Schopf, Jugendkoordinatorin des Roten Kreuzes für die Bezirke Ried und Schärding und damit auch Koordinatorin in Sachen Alpha-Lesecoaching. Das ganze geht in enger Zusammenarbeit mit der Schule über die Bühne: "Werden Lesedefizite in der 1. oder 2. Klasse Volksschule bemerkt, können sich Eltern an die Schule wenden oder die Lehrer direkt an uns", erklärt Schopf. Einmal die Woche gibt es dann für den jeweiligen Schüler ein gezieltes Lesetraining – entweder in der Schule oder in der Rotkreuz-Bezirksstelle in Schärding. 

"Schon jetzt merken wir, dass die Nachfrage groß ist. In zwei Jahren sollen es 15 Lesecoaches sein." 

Susanne Schopf, Jugendkoordinatorin des Roten Kreuzes Bezirk Schärding

"Die Lesecoaches sind keine Lehrer, aber sie können die Freude am Lesen vermitteln", sagt Schopf. In einer intensiven zweitätigen Ausbildung werden die Coaches auf diese ehrenamtliche Tätigkeit vorbereitet. Vier Personen konnten im Bezirk Schärding bereits für die Aufgabe gewonnen werden. Diese Zahl soll aber noch steigen: "Schon jetzt merken wir, dass die Nachfrage groß ist", berichtet die Jugendkoordinatorin und ergänzt: "In zwei Jahren sollten es 15 Lesecoaches sein." 

Als Lesecoach in Frage kommen alle, die gerne lesen und nachmittags etwa zwei bis drei Stunden Zeit zur Verfügung haben. Für die Tätigkeit begeistert hat sich sofort Hilde Engelpuzeder aus St. Florian am Inn. Die 58-Jährige ist schon seit vier Jahren freiwillige Mitarbeiterin beim Roten Kreuz, hat hauptberuflich als Reinigungskraft in der Schärding RK-Stelle gearbeitet und ist seit heuer im Ruhestand. Lesen hat für sie im Alltag eine "riesengroße Bedeutung" wie sie sagt: "Ich lese schon morgens nach dem Aufstehen beim Frühstück und auch meine Enkelin hab ich schon zur Leseratte gemacht." 

Doris Vitale: "Immer wieder können Lehrlinge können nicht sinnerfassend lesen"

Um das Lesecoaching, das zur Zeit flächendeckend in Oberösterreich eingeführt wird, zu finanzieren, ist das Rote Kreuz auf Sponsoren angewiesen. Gefunden haben sich dafür die Raiffeisenbank Region Schärding und das Bauunternehmen Waizenauer in Taufkirchen. Dessen Chefin, Doris Vitale, kann aus der Praxis berichten, dass viele Lehrlinge heutzutage nicht mehr sinnerfassend lesen können. "Und die Tendenz ist sinkend. Das ist erschreckend." 
Matthias Breidt von der Raiffeisenbank sagt: "Wir freuen uns, mit der Unterstützung solcher Projekte Verantwortung in der Region übernehmen zu können" Bildung sei immerhin Grundlage für unser Leben uns unseren Wohlstand."

In diese Kerbe schlägt auch Florian Kurz vom Roten Kreuz. Er zitiert den Leitspruch der Aktion und bringt das Ziel des ganzen auf den Punkt: "Wer in Bildung investiert, erntet eine bessere Gesellschaft."

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