UPDATE zur Flucht des Subener Häftlings: Sohn vor Gericht
Jener 26-jährige Serbe, der seinem Vater, einem Häftling der Justizanstalt Suben, am 5. Februar 2018 in Schärding zur Flucht verholfen hatte, musste sich nun vor dem Landesgericht Ried verantworten. Der Prozess wurde vertagt.
SCHÄRDING, RIED (ska). Die spektakuläre Flucht hatte für ordentlich Furore gesorgt: Ein 43-jähriger Häftling der Justizanstalt Suben springt aus dem zweiten Stock des Schärdinger Krankenhauses, steigt in das Auto seines Sohnes und beide brausen mit Karacho davon.
Wegen des Vergehens der Befreiung von Gefangenen saß der 26-jährige Sohn des Häftlings am 24. April 2018 am Landesgericht Ried auf der Anklagebank. Der Prozess war für eine halbe Stunde anberaumt, da sich der Beschuldigte bei der Polizei bereits geständig gezeigt hatte. Allerdings entwickelte sich die Verhandlung anders als erwartet, wie Walter Koller, Sprecher des Landesgerichts Ried mitteilt: "Der Beschuldigte hat sich auf den entschuldigenden Notstand berufen." Heißt: "Der Sohn schilderte, dass der Vater im Gefängnis enormen Repressalien durch Mitgefangenen ausgesetzt gewesen sei. Wegen Körperverletzung sei er auch ins Krankenhaus gekommen. Um den Vater zu beschützen, habe er spontan bei der Befreiung mitgewirkt."
Der 43-Jährige wurde zu der Zeit stationär im LKH Schärding im sogenannten "Inquisiten-Zimmer" behandelt. Bisher sei man davon ausgegangen, dass sich der Häftling die Verletzungen als Teil des Fluchtplans selbst zugezogen hatte.
Aufgrund dieser neuen Umstände fand der Prozess am 24. April keinen Abschluss. Er wurde vertagt. Laut Koller werden nun weitere Zeugen zum Sachverhalt einvernommen – auch Mitarbeiter der Justizanstalt Suben.
Bericht vom 4. März 2018
Der flüchtige Häftling der Justizanstalt Suben wurde gefasst
SCHÄRDING. Die Zielfahnder des Landeskriminalamtes OÖ konnten jenen 43-jährigen Mann aus Serbien festnehmen, der am 5. Februar 2018 aus dem 2. Stock des Schärdinger Krankenhauses geflüchtet ist.
Der Strafhäftling der Justizanstalt Suben wurde laut Meldung der Polizei am 3. März 2018, um 11:35 Uhr, in Bregenz festgenommen. Bei der Festnahme in der Wohnung eines Verwandten leistete der 43-Jährige keinen Widerstand. Er wurde in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert und wird in weiterer Folge nach Oberösterreich zurückgebracht.
Bericht vom 28. Februar 2018
UPDATE: Subener Häftling immer noch auf der Flucht
SUBEN, SCHÄRDING. "Er ist immer noch flüchtig" sagt der Beamte der Landespolizeidirektion, der zu den Ermittlungen keine weitere Auskunft geben kann.
Wie berichtet, hat der Häftling aus der Juzistanstalt Suben aufgrund seiner spektakulären Flucht für Furore in Schärding gesorgt: Aus dem zweiten Stock des Landeskrankenhauses ist er rund neun Meter in die Tiefe gesprungen. Mehr dazu unten.
Der 43-jährige Serbe war im Schärdinger Krankenhaus stationär behandelt worden. Während des Aufenthalts war er im sogenannten "Inquisiten-Krankenzimmer" untergebracht. Dieses ist speziell für die Gefängnis-Insassen ausgestattet.
Auf Anfrage bei der Justizanstalt Suben, ob sich aufgrund des Vorfalls am 5. Februar nun die Vorgehensweise mit Insassen, die eines Krankenhausaufenthaltes bedürfen, ändert, sagt der stellvertretende Leiter Johannes Gruber: "Grundsätzlich ist bei diesem Aufenthalt alles regulär abgelaufen. Aber es wird nun einige bauliche Maßnahmen geben." Mehr Auskunft über den Inquisiten-Raum im Schärdinger Krankenhaus, könne Gruber aus sicherheitstechnischen Gründen nicht geben.
Subener Häftling flüchtet aus LKH Schärding
(Bericht vom 6. Februar 2018)
43-jähriger Serbe springt am 5. Februar 2018 aus dem zweitem Stock. Unten wartet sein Sohn mit dem Fluchtauto. Die Fahndung läuft.
SUBEN, SCHÄRDING. Seinen Aufenthalt im Krankenhaus Schärding nutzte ein 43-jähriger Häftling der Justizanstalt Suben gestern Nachmittag für einen Fluchtversuch, wie aus einer Pressemitteilung der Landespolizeidirektion hervorgeht.
Sein 26-jähriger Sohn, ein serbischer Staatsbürger, leistete ihm dabei Fluchthilfe, indem er dem Vater am 4. Februar bei einem Besuch im LKH Schärding ein Handy übergab, mit dem die beiden die Flucht planten. Tags darauf sprang der Strafgefangene am Nachmittag aus einem Fenster im zweiten Stock des Krankenhauses und wurde dort von seinem Sohn schon erwartet.
Eine Fahndung wurde sofort eingeleitet. Während der Fluchthelfer nicht weit kam – er wurde in Reichersberg im Fluchtauto angehalten – fehlt von seinem Vater bislang jede Spur. Der 26-Jährige gab an, seinen Vater in Reichersberg aus dem Auto habe steigen lassen.
Der Sohn wurde festgenommen und nach der Einvernahme auf freiem Fuß angezeigt. Die Fahndung nach dem geflüchteten Strafgefangenen läuft.
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