Watsch'n unterm Weihnachtsbaum

Foto: Firma V/fotolia

BEZIRK (kpr). Eine Familie soll schützen, stärken und Rückhalt bieten. Aber immer wieder kommt es zu Gewaltakten gegenüber Kindern, die schlimme Folgen haben können. Was sind eigentlich die Auslöser dafür und wo finden Betroffene Hilfe? Die BezirksRundschau hat nachgefragt.
Gewalt zeigt sich vielschichtig, weiß Wilhelm Katzlinger von der Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft Schärding. Deshalb könne er mit einer statistischen Erhebung über die Anzahl an Gewalthandlungen im Bezirk nicht dienen. Er erklärt aber, dass sich Gewalt körperlich, sexuell oder am häufigsten emotional und verbal äußert. "Und zwar in Form von bewusster Zurückweisung, Demütigung, Herabsetzen oder Vorenthalten", zählt er auf.

Die "g'sunde Watsch'n"
Vor allem Überforderung sei es, die zu Gewalt innerhalb der Familie führt. "Auf Eltern trifft heutzutage eine zunehmende Mehrbelastung durch Haushalt, Familie und Arbeit", erläutert Katzlinger. Dem schließt sich auch das Kinderschutzzentrum Innviertel an: "Gewalttätiges Verhalten kann einen Versuch darstellen, mit Konflikten innerhalb der Familie umzugehen – bedingt durch Überforderung, Hilflosigkeit oder fehlendes Wissen über Alternativen", sagt Karina Springmann. Grundsätzlich würden aber auch viele noch die Einstellung "eine gesunde Watsch'n hat noch keinem geschadet" vertreten. Dazu Katzlinger: "Gewalt als akzeptiertes Erziehungsmittel wird weniger angewandt als früher." Eltern seien sich durchaus bewusst, dass Gewalt Schäden verursacht – nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei ihnen in Form von Schuldgefühlen. Aber gerade jetzt vor Weihnachten können Konflikte schnell ausarten, weil die Erwartungen zu hoch sind. "Wir wünschen uns, dass diese Zeit möglichst friedlich ist und wir uns mit allen gut verstehen", sagt Andreas Huber von der Beratungstelle "Beziehungleben". "Es muss nicht alles picobello sein. Den Kindern geht es dann gut, wenn es den Eltern gut geht."

Hier finden Sie Hilfe
Grundsätzlich gilt: Das Schweigen brechen und nicht wegschauen.
Als erster Schritt sollte eine Gewaltsituation mit einer vertrauten Person – Lehrer, Sozialberater, etc. – offen angesprochen werden.

Betroffene finden Hilfe bei der Kinder- und Jugendhilfe der BH Schärding, beim Kinderschutzzentrum Innviertel oder bei "Beziehungleben" in Schärding und Ried (auch in den Weihnachtsferien, Terminvereinbarung unter 0732/773676).

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