Besuchsdienst des Roten Kreuzes: Wenn der Küchentisch zur Tischtennisplatte wird
Seit Jahren spendet Elisabeth Waschak (68) Zeit für alleinstehende Personen – und erlebt dabei Unglaubliches.
BEZIRK (ebd). Die Schärdingerin, die seit 15 Jahren beim Roten Kreuz engagiert ist – zehn davon als Hospizkoordinatorin – koordiniert seit 2014 auch die Einsätze der 40 Besuchsdienst-Mitarbeiter im Bezirk. Es sind auch rund 40 Personen, die laut Waschak im Bezirk aktuell in den Genuss des Besuchsdienstes kommen. Mit ihrer Zeitspende schenken Waschak und ihr Team Menschen, die oft niemanden mehr haben, schöne Stunden. Am Programm stehen Plaudern bei Kaffee und Kuchen, kochen, gemeinsam den Arzt aufsuchen oder einfach miteinander spazieren gehen. Die Besuchsdienst-Mitarbeiter sind dazu da, um Menschen Zeit zu schenken, ihnen zuzuhören und so das Gefühl zu geben, nicht alleine auf der Welt zu sein. Geduld, Einfühlsamkeit, soziale Kompetenzen, Regelmäßigkeit und ein gewisses Maß an Kreativität sind dabei wertvolle Zutaten. Das weiß Waschak, die dafür sorgt, dass im Bezirk Schärding dieses Angebot des OÖ. Roten Kreuzes funktioniert. „Ich freue mich, wenn ich so meinen Mitmenschen eine Freude bereiten kann“, erklärt sie ihre Motivation, sich zu engagieren.
Mission "schöne Stunden"
Dabei erzählt sie auch über die verschiedensten Herangehensweisen. „Ich erinnere mich an eine Klientin, die gerne Tennis spielte, aber nach einem Schlaganfall ihr Hobby nicht mehr ausüben konnte. Wir vom Besuchsdienst haben den Küchentisch der Frau zu einem Tischtennistisch umfunktioniert. Dann standen viele lustige Tischtennis-Nachmittag am Programm“, erzählt die Schärdingerin. Aus Liebe zum Menschen geben Besuchsdienst-Mitarbeiter wie Waschak Menschen Nähe, die ihnen nicht nahe stehen. „Es ist schön, wenn ich Menschen Gesellschaft leisten kann und sie so aus ihrem Alltag hole“, so die 68-Jährige.
Weitere Helfer gesucht
Die Lebenserwartung der Menschen steigt von Jahr zu Jahr. Viele von ihnen bleiben zwar bis ins hohe Alter agil, brauchen aber irgendwann doch Unterstützung. Statistiken belegen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen alleine in Oberösterreich von derzeit 80.000 bis 2040 auf knapp 126.000 steigen wird. "Ja, ich habe schon das Gefühl, dass das mehr wird. Doch in gewissen Regionen im Bezirk – wie etwa in Waldkirchen – sieht es schlecht aus, weil wir dort keine Mitarbeiter finden. Wir können dort die Anfragen einfach nicht abdecken, weil es nicht einmal Mitarbeiter in der näheren Umgebung gibt. Wer hier helfen will, kann sich an die Rot Kreuz-Bezirksgeschäftsstelle unter 07712/2131 oder an 07712/3017 wenden.
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