Berufliche Neuorientierung: "Wichtig ist richtiges Alter – auch im Geiste"

Josef Löckinger in Enzenkirchen mit einem Bewohner des Altenheims Esternberg. | Foto: SOB Wels
  • Josef Löckinger in Enzenkirchen mit einem Bewohner des Altenheims Esternberg.
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ENZENKIRCHEN (ska). Von der Lehre bis zur Pension im gleichen Unternehmen? Dieses Denken entpuppt sich in der heutigen Berufswelt oft als Illusion. Seien es Personaleinsparungen, gesundheitliche Probleme, Firmenpleiten oder Unzufriedenheit mit dem Beruf – vor einer beruflichen Neuorientierung ist niemand gefeit. Josef Löckinger aus Enzenkirchen (33) beispielsweise hat sich vom Tischler zum Altenfachbetreuer umschulen lassen. Jetzt arbeitet er im Alten- und Pflegeheim Esternberg. Die BezirkRundschau hat ihn nach seinen Erfahrungen gefragt.

Herr Löckinger, wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, einen neuen Berufsweg einzuschlagen?

Ein Arbeitsunfall während meiner Arbeit als Tischler – mein Daumen ist in die Hobelmaschine geraten – vor viereinhalb Jahren war der Grund. Da es wichtig ist, auch im reiferen Alter noch fingerfertig zu sein, erschien es mir angebracht, einen neuen Berufsweg einzuschlagen.

Warum Fachsozialbetreuer in der Altenarbeit?

Mit 18 habe ich schon einmal eine Woche im Krankenhaus Schärding geschnuppert. Schon damals ist mir aufgefallen, dass ich mit älteren Menschen gut umgehen kann.

Ihre Ausbildung haben Sie in der Schule für Sozialbetreuungsberufe des Diakoniewerks in Wels absolviert. Warum Wels?
Ich habe mich auch in der Altenfachbetreuungsschule in Andorf beworben. Allerdings war diese zu der Zeit sehr gefragt. Beim Vorstellungsgespräch hatte ich jedoch das Glück, dass eine Lehrkraft des Diakoniewerks anwesend war und ich von dieser eine Zusage bekam. Die Schule ist sehr empfehlenswert. Ich hab jetzt noch Kontakt zu Lehrern und Mitschülern.

Wie haben Sie finanziell die zwei Jahre der Ausbildung überbrückt?

Da das AMS mit die Schule finanzierte, kam ich in eine Stiftung. Das bedeutet: Ich band mich, zwei Jahre in der praktikumsfreien Zeit im Heim in Esternberg zu arbeiten. Im Nachhinein bin ich sehr dankbar für diese Zeit, da sie mir ermöglichte, noch besser in den neuen Beruf reinzukommen.

Wie unterscheidet sich Ihr neuer Job von der Arbeit als Tischler?

Jetzt ist es mehr Kopfarbeit. Als Tischler musste ich mit ganzem Körpereinsatz arbeiten. (lacht)

Und fühlen Sie sich angekommen?

Ja, es ist etwas Wundervolles für ältere Menschen da zu sein. Allein, deren Erinnerungen, die ich zu einem Buch verarbeiten werde(hier mehr dazu), sind wichtig, für die nachfolgenden Generationen.

Haben Sie Tipps für alle, die den gleichen oder einen ähnlichen Weg einschlagen möchten?
Ich denke, es ist wichtig, sich vorab ganz genau zu informieren, was im neuen Beruf zu tun ist. Und man muss das richtige Alter haben – auch im Geiste. Fühlt man sich dann dazu bereit, steht einer beruflichen Neuorientierung nichts mehr im Weg.

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