Frauscher Thermal Motors: In zwei Jahren kommt der "Frauscher-Stirling" auf den Markt

Josef Frauscher, Geschäftsführer von Frauscher Thermal Motors, führt die Besucher durch das neue Technikum in St. Marienkirchen.
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ST. MARIENKIRCHEN. "Es gibt nicht viele Österreicher, die schon einmal einen laufenden Stirlingmotor betrachten konnten", sagt Josef Frauscher und führt die Besucher durch das vor einem Jahr fertig gestellte Technikum in St. Marienkirchen. Obwohl der Stirlingmotor bereits vor 200 Jahren erfunden wurde, hat er sich bis heute kaum durchgesetzt. "Otto- und Dieselmotoren waren günstiger und leistungsstärker und haben so zweifelsohne zum größten Wohlstandsschub in der jüngeren Geschichte der Industrialisierung einen wesentlichen Beitrag geleistet", schildert Frauscher. 

Aber der Stirling-Motor ist in der Kraft/Wärme-Kopplung in der Wärme- und Stromerzeugung die Zukunft, ist Frauscher überzeugt. Denn er schließt dort an, wo Otto- und Dieselmotoren an ihre Grenzen stoßen. Denn diese brauchen weitgehend fossile Brennstoffe, um betrieben zu werden. Der Stirling läuft mit Klärgasen oder Deponiegasen – also energiehaltige Gase, die durch die äußere Verbrennung mit dem Stirling-Motor sauber entsorgt werden können. 

Und dieser Umweltgedanke war es, der Josef Frauscher bereits vor 30 Jahren fasziniert hat. "Es war auf der Erfindermesse in Nürnberg, als ich einen Solar-Stirlingmotor entdeckt habe. Stundenlang hab ich ihm zugeschaut", erzählt er. Und so kam es, dass der Mann, der 1987 die Frauscher Sensortechnik gegründet hat, am Anfang des neuen Jahrtausends noch einmal ganz neue Wege ging – Frauscher Thermal Motors ward geboren. 

"Ein halbes Dutzend Firmen, die in diesem Bereich tätig waren, sind bereits in die Insolvenz gerutscht."

Josef Frauscher, Geschäftsführer von Frauscher Thermal Motors

Heute sind es bereits 18 Jahre, in denen Josef Frauscher und sein Team von inzwischen 15 Mitarbeitern an der Entwicklung hocheffizienter Motoren mit äußerer Verbrennung forschen. "Es ist der Reiz an einer Technik, die nicht jeder schafft", beschreibt Frauscher die Motivation dahinter. Denn das Gebiet ist ein schwieriges, ein hochkomplexes. "Ein halbes Dutzend Firmen, die europaweit in diesem Bereich tätig waren, sind bereits in die Insolvenz gerutscht, weiß Frauscher. Umso mehr freut es ihn, dass sich Frauscher Thermal Motors nun auf der Zielgeraden befindet. "In ein bis zwei Jahren können wir die ersten Markteinsätze tätigen", gibt der Geschäftsführer bei der Eröffnung bekannt. 

Neun Prototypen an Motoren mit äußerer Verbrennung hat das Team von Frauscher Thermal Motors in den vergangenen 18 Jahren entwickelt. Alle Grundtypen des Stirlingmotors – Alpha, Beta und Gamma – haben die Forscher durchprobiert. "Aber wir haben festgestellt, das keine dieser Version optimal ist – herausgekommen ist eine Kombination dieser Verfahren", schildert Frauscher. Der leitungsstärkte Stirlingmotor bei Frauscher Thermal Motors schafft inzwischen eine elektrische Ausgangsleistung von 7,5 Kilowatt. 

Zehn Millionen Euro in die Forschung am Stirlingmotor investiert

Erste Frauscher-Motoren sind bereits zur Probe in Deutschland eingesetzt. Und der Universität in Erlangen wurde eine Maschine für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt. Insgesamt investierte Frauscher Thermal Motors bereits zehn Millionen Euro in die Forschung vor Ort in St. Marienkirchen. Zehn bis 15 Prozent sind Forschungsgelder, der Rest Eigenmittel. Die Gesellschafterstruktur stellt sich wie folgt dar: Frauscher Thermal Motors ist eine hundertprozentige Tochter der Frauscher Holding GmbH. Diese wiederum ist im Besitz der Josef Frauscher Privatstiftung. 

"Unser Ziel ist es, regenerative Energie, wie Klärgase, Deponiegase sowie Holz- und Biogase, zu nutzen und so die Klimaziele zu erreichen", beschreibt Frauscher. "Die Möglichkeit der Verwendung preisgünstiger biogener Brennstoffe öffnet mehrere Marktnischen mit besonders hoher Umweltrelevanz." 

Mehr Bilder von der Eröffnung des Technikums folgen.

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