Die Bio-Pioniere in Wieselburg

Robert Lutz bietet in Gumprechtsfelden in Wieselburg-Land als Geschäftsführer von "Bio Lutz" Gemüse aus der Region an.
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BEZIRK SCHEIBBS. Immer mehr Konsumenten wollen mit gutem Gewissen genießen. Bio allein ist gut, noch besser sind Biolebensmittel aus der Region. Die Bezirksblätter haben den Bezirk Scheibbs dem Bio-Check unterzogen und einen Biobauern besucht.
"Unsere bäuerlichen Betriebe in Niederösterreich leisten jedes Jahr einen Produktionswert von rund 2,2 Milliarden Euro, das ist fast ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Produktion in Österreich", so der Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf. "Alle unsere bäuerlichen Betriebe arbeiten naturnah, 20 Prozent davon werden biologisch bewirtschaftet", betont Pernkopf dabei und hebt hervor: "Im Jahr 1980 hat man mit nur 17 Biobetrieben begonnen, heuer gibt es bereits 5.280 biologisch bewirtschaftete Betriebe, das ist ein Plus von mehr als 5.200 Betrieben."
Einer dieser ersten Bio-Betriebe Niederösterreichs war Bio-Lutz aus Gumprechtsfelden bei Wieselburg. Der Bauernhof von Leopold Lutz stieg schon im Jahr 1978 auf "Bio" um. Der Pionier im Biogewerbe erhielt damals die Laufnummer 17.

Die "Bio-Pilger" aus Wien

1980 eröffnete dann der Hofladen. Da Bio-Produkte damals noch eine wahre Rarität waren, kamen die Kunden sogar von Wien angereist. Gentechnikfrei, ungespritzt, nachhaltig und artgerechte Haltung bekam man damals schon in Wieselburg. Entgegen dem damaligen Trend schloss man sich dem Verband Bio Austria an, der auch in dieser Zeit gerade einmal aus der Taufe gehoben wurde. "Für die Bauern aus der Umgebung war dieses Vorgehen damals etwas befremdlich. Aber mein Vater hatte damals nur zehn Hektar zur landwirtschaftlichen Nutzung", meint Robert Lutz, Geschäftsführer von Bio Lutz. So entschied man sich für Qualität statt Quantität. Im Jahre 1996 begann der Betrieb mit seinem Frischedienst indem man nahe gelegene Großküchen versorgte. Seit 2009 werden die Produkte auch veredelt. Mit einem Netz von rund 150 Bio-Bauern hat man eine reichhaltige Palette zu bieten: Erdäpfel aus dem Waldviertel, Salat aus Eferding, Äpfel aus der Steiermark, aber auch aus dem Ausland kommen nun schon Bio-Produkte. Spezialisiert ist man auf Wurzelgemüse, das auch in Wieselburg angebaut wird. Insgesamt bewirtschaftet Bio Lutz 65 Hektar, wovon ungefähr 25 für Gemüse bereitgestellt werden.

"Die Treue zur Untreue"

Dabei ist man den Gemüsesorten nur bedingt ergeben. Gemäß der Fruchtfolge baut man auf einer Agrarfläche alle acht Jahre dasselbe Produkt an, wie Robert Lutz erklärt: "Durch durchdachte Fruchtfolge erhalten wir die Urresistenzen, wodurch die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig erneuert und erhalten werden kann. Führt man dem Boden aber einmal Spritzmittel zu, wird später immer mehr davon benötigt."

Top: 5.280 Bauernhöfe in Niederösterreich sind bio

Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) zieht eine positive Bio-Bilanz für Niederösterreich: „Unsere bäuerlichen Betriebe in Niederösterreich leisten jedes Jahr einen Produktionswert von rund 2,2 Milliarden Euro, das ist fast ein Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Produktion in Österreich. Alle unsere bäuerlichen Betriebe arbeiten naturnah, 20 Prozent davon werden biologisch bewirtschaftet.“ 1980 habe man mit 17 Biobetrieben begonnen, heuer gebe es bereits 5.280 biologisch bewirtschaftete Betriebe. Pernkopf: „Dieser Trend soll weiter gehen, auch für nächstes Jahr rechnen wir mit zusätzlichen 300 Bio-Betrieben.“ Das Land Niederösterreich nimmt rund 400.000 Euro in die Hand, um die Umstellungs- und Förderberatung weiter anzubieten und um Qualitätssteigerungen speziell beim Bio-Fleisch zu ermöglichen.

Robert Lutz bietet in Gumprechtsfelden in Wieselburg-Land als Geschäftsführer von "Bio Lutz" Gemüse aus der Region an.
Landesrat Pernkopf in einem von 5.280 NÖ-Biobetrieben. Jährlich kommen 300 neue Ökobauern in Niederösterreich dazu. | Foto: NLK

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