Zu wenig Kinder: Krippe in Schwadorf wird geschlossen
Aufgrund des Wegfalls von Landesfördermittel für den Betrieb der Kinderbetreuungseinrichtung mit Ende dieses Jahres war Gemeinde Schwadorf veranlasst, die Weiterführung an die budgetär vorhandenen Gemeindemittel anzupassen. Die Deckung der dadurch auf jährlich etwa 100.000 Euro steigenden Ausfallhaftung für die Betreuung von nicht mehr als sechs Kindern hätte nicht sichergestellt werden können.
Diesbezüglich war in der März-Sitzung des Gemeinderates mit den Stimmen aller Fraktionen neue Betreuungszeiten und Elternbeiträge beschlossen worden. Ein erheblicher Widerstand gegen den Beschluss war die Folge. In Gesprächen mit den Eltern und dem Betreiber der Kinderkrippe, der "Kidspoint GmbH", wurden verschiedene alternative Modelle besprochen und schlussendlich eine akkordierte Lösung gefunden. Diese hätte ab September 2017 Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 7.30 bis 15 Uhr vorgesehen gehabt. In den Weihnachts-, Semester-, Osterferien sowie vier Wochen in den Sommerferien wäre die Krippe geschlossen gewesen. Der Elternbeitrag wurde mit 300 Euro im Monat festgesetzt. Da die Elternbeiträge einen wesentlichen Teil der Finanzierung betragen, war es Voraussetzung, dass es für die Fortführung des Betriebes eine Anmeldung von zumindest sechs Kindern für das nächste Schuljahr gibt.
Eine Bedarfserhebung unter allen bisherigen Interessierten hat ergeben, dass ab Jänner 2018 nur mehr der Bedarf für drei Kinder gegeben ist, er im Laufe 2018 sogar noch auf zwei Kinder abnimmt.
"EnttäuschendesErgebnis"
„Leider ergab die Erhebung ein für alle Seiten enttäuschendes Ergebnis, da die neuen Bedingungen für die Mehrheit der Betroffenen nicht annehmbar waren oder andere Lösungen gefunden wurden. Mir ist bewusst, dass der Bedarf einer ganztägigen Betreuung vorhanden ist, aber die Gemeinden können den jährlichen Abgang von mehreren tausend Euro einer derartigen Einrichtung nicht mehr bewerkstelligen. Es ist daher Aufgabe der Landes- oder Bundespolitik auch für Ein- bis Zweieinhalbjährige leistbare und flächendeckende Betreuungsplätze zu schaffen,“ so SP-Gemeindeärtin Brigitte Richter über die bedauerliche Entwicklung.
So hat der Gemeinderat nach Vorliegen der Ergebnisse der Bedarfserhebung die Einstellung der Kinderkrippe mit Ende Dezember 2017 mehrheitlich beschlossen. Bürgermeister Jürgen Maschl: „Eine bedauerliche Entscheidung im Sinne aller Beteiligten."
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