Es grünt so grün in Simmering
Simmering ist 23,27 km2 groß, verfügt über elf Parkanlagen mit rund 177.100 Quadratmetern, zahlreiche Straßenzüge mit Alleebäumen und nicht zuletzt reichlich private Gärten und begrünte Innenhöfe der Gemeindebauten.
SIMMERING. Im öffentlichen Raum stehen hier rund 12.250 Bäume, die von den Baumpflegern der Wiener betreut werden. Die häufigsten Baumarten sind Ahorn, Linden und Platanen, aber es gibt auch Kirschbaum-Alleen, wie in der Reimmichlgasse.
An den dortigen Zier- und Fruchtkirschenbäumen fand Anfang März der letzte Baumschnitt am Totholz statt, um die Straßenbeleuchtung und –schilder freizulegen und Fußgänger und Autofahrer vor Schäden durch Astbruch zu schützen. „Wir legen das Lichtraumprofil für die Straßenbeleuchtung frei und sorgen für sichere Durchwegung“, erklärt Martin Winhofer von der MA42 Wiener Stadtgärten, der für die Gartenregion Süd die Objekt Baumsicherheit leitet. Zwei bis dreimal pro Jahr ist das Baumpfleger-Team in Simmering unterwegs. Und bei Noteinsätzen nach einem Sturm.
Kein Schnitt ohne Gutachter
Welcher Baum wie beschnitten, oder gar gefällt werden muss, entscheiden aber nicht die Stadtgärtner, sondern die Baumsachverständigen. „Wir setzen dann die von ihnen angeordneten Maßnahmen um. Oftmals ist einem Baum von außen nicht anzusehen, dass die Holzfasern von innen durch einen Pilz zerstört sind und er nicht mehr verkehrssicher ist.“ Das könne nur der Fachmann beurteilen.
„Wir sind natürlich angehalten, den Baumbestand zu erhalten. Besonders in Alleen wie hier. Wird ein Baum krank und muss gefällt werden, wie im letzten Herbst, muss ein gleichartiger Baum, also Kirsche, nachgepflanzt werden, um das Stadtbild zu wahren.“
Besondere Bäume
Als Solitärbäume findet man auch in Simmering junge australische Zürgelbäume, eine botanische Rarität, die immer öfter in Wien ausgesetzt wird, weil sie das Stadtklima besonders gut verträgt, etwa am Ende der Reimmichgasse, anstelle der früheren Eschen.
Simmering verfügt auch über 11 Naturdenkmäler, wie den Eichenhain vor dem Krematorium, oder die doppelte Rosskastanienallee auf der Simmeringer Hauptstraße 337. Hier dürfen die Stadtgärtner nur nach Prüfung durch die MA 22 Umweltschutz tätig werden. Vor besondere Aufgaben stellt die Gärtner alljährlich im Herbst die Platanenallee in der Simmeringer Hauptstraße.
„Hier muss der Strom nach der letzten Straßenbahn abgedreht und vor der ersten wieder aufgedreht werden, weil wir über den Schienen arbeiten müssen. Das bedeutet für uns mehrere Nachtschichten zwischen ein und vier Uhr früh.“ Zudem müsse der Holzschnitt aus Sicherheitsgründen sofort mit LKWs weggeführt werden.
Einen Unterschied ihrer Arbeit im öffentlichen Raum und den zahlreichen Parks in Simmering gäbe es für die Stadtgärtner nicht. „Es geht in beiden Fällen um die Sicherheit.“ In den Parks würde aber weniger Totholz geschnitten, die Spielplätze würden dort durch eigene Kontrollore besonders gründlich überprüft. Schäden durch wilde Tiere gäbe es keine, aber sehr wohl durch Tierverbiss in den 13 Hundezonen im Bezirk. Denn auch diese fallen mit ihren fast 25.000 Quadratmetern Fläche in das Aufgabengebiet der Wiener Stadtgärten.
Jeder Baum hat seine Nummer
So etwa der Kirschbaum Nr. 2007 in der Reimmichlgasse. Er ist etwa 30 Jahre alt und eine Fruchtkirsche. Wer wissen will, welcher Baum vor seinem Fenster steht, kann das im Baumkataster im Internet nachlesen.
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