Menschenhandel: Verein Footprint in der Landstraße hilft Betroffenen
Verschleppt, bedroht, missbraucht und schließlich in einem Land, dessen Kultur und Sprache fremd sind: Das ist die Realität von Frauen mitten unter uns. Der Verein Footprint in der Landstraße hilft.
LANDSTRASSE. Mit den Flüchtenden, die in den vergangenen Jahren nach Österreich gekommen sind, sind auch Menschen gekommen, deren Probleme in der politischen Debatte kaum eine Rolle spielen, obwohl sie viele sind, sehr viele. Es sind Frauen mit schrecklichen Schicksalen: Sie haben Gewalt erfahren oder waren Opfer von Menschenhandel und Prostitution.
Um diese Frauen kümmert sich der Verein Footprint in der Ditscheinergasse 3. Footprint bietet Hilfe und Unterstützung für all jene Frauen und Mädchen, die in ihrem Leben bereits durch die Hölle gegangen sind. „Frauen und Kinder verschwinden auf Fluchtwegen. Zuerst sind sie irgendwo registriert, dann weiß niemand mehr, wo sie geblieben sind“, erzählt die Leiterin des Vereins, Hannah Gasser. „Hier erfahren manche Frauen oft zum ersten Mal, wie ihr Körper funktioniert. Außerdem bekommen sie Verhütungsmittel und können Gespräche mit Frauenärzten und Hebammen führen“, so Gasser. Denn Sexualität ist ein großes Thema. Die Frauen sind Betroffene von Frauenhandel oder Gewalt, die zum Teil auch länger in der Zwangsprostitution waren und möglicherweise wieder in der Sexarbeit tätig sind.
Trauma und Depression
Sich so aufzuraffen, dass sich die Klientinnen Hilfe holen, das ist der erste Schritt für viele Betroffene. Denn sie sind traumatisiert und oft depressiv. Deutschkurse, Mutter-Kind-Angebote, Exkursionen, Beratung, Begleitung und die Möglichkeit, einfach jederzeit vorbeizukommen und zu reden, das sind die Angebote von Footprint. Dafür würden sich die Footprint-Mitarbeiterinnen auch neue, größere Räume wünschen. Denn hier, in der Ditscheinergasse 3, ist es viel zu eng und die Wände sind feucht. Die Finanzierung ist das größte Problem des Vereins. Die Mitarbeiterinnen sind ehrenamtlich beschäftigt und das Angebot für die Frauen soll weitgehend kostenlos sein.
Aktiv werden
Footprint freut sich über jede Art von Unterstützung. Ob als freiwillige Helfer, Spender von Geld- oder Sachspenden, als Besucher der Vernastaltungen, des Footprint-Clubbings oder der Weihnachtsaktion. Alle Infos zu den Möglichkeiten sich im Kampf gegen Frauenhandel zu beteiligen gibt es auf www.footprint.or.at
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.