Wilhelminenspital: Neues OP-Zentrum hat eröffnet
Moderner, schneller, besser. Im Wilhelminenspital werden Patienten künftig in den neuesten Operationssälen versorgt.
OTTAKRING. Wiens neueste Operationssäle sind jetzt im Wilhelminenspital in Betrieb gegangen. Im neuen Gebäude befinden sich nun acht modernen Operationssäle, ein Notkaiserschnitt-OP, die Intensiv-Aufwachbereiche, Familienzimmer, die Intensivstation, die Pathologie und Mikrobiologie. Hier werden künftig rund 9.000 Patienten pro Jahr versorgt. „Mit dem neuen Gebäude, seiner medizinischen Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik und den engagierten Ärzten und Pflegern werden die Wiener in Zukunft bestens versorgt", so Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger.
Kürzere Wege - schnelle Vorbereitung
Besonders verbessert hat sich die Geschwindigkeit, mit der nun während Operationen beispielsweise Gewebeproben untersucht werden können und die Untersuchungsergebnisse wieder an das Ärzteteam weitergegeben werden. Denn alle dazu notwendigen Einheiten Befindens ich nun unter einem Dach. Mit der räumlichen Nähe zu den Labors ergeben sich aber nicht nur zeitliche Vorteile, wie Burkhard Gustorff, Abteilungsleiter der Anästhesie, sagt: „Der neue Zentral-OP mit operativer Intensiveinheit und Pathologie und Mikrobiologie bedeutet eine deutliche Verbesserung gegenüber früher, da eine Zusammenarbeit innerhalb eines Gebäudes stattfindet. Dadurch erfolgt im gesamten Team eine bessere Vernetzung.“
Dies sei, so betont der Leiter der Pathologie und Mikrobiologie Andreas Chott, vor allem im Bereich der modernen Krebs- und Infektionsdiagnostik besonders wichtig. Und die Chirurgen sind froh, dass sie mit den neuen größeren Operationssälen mehr Platz zum Arbeiten haben. Immerhin stehen gegenüber früheren Zeiten deutlich mehr Geräte im OP. „Für das Komplizierteste planen und auf das Einfache hoffen“, sei das Um und Auf für Chirurgen, betont Karl Glaser, Leiter der Abteilung für Allgemein- Viszeral- und Tumorchirurgie.
Ein eigener Kinderbereich
Die neuen OPs sind mit rund 45 Quadratmetern deutlich größer als die bisherigen und erleichtern so das Arbeiten, nicht zuletzt weil durch die moderne Hightech-Medizin immer mehr Medizintechnik im OP benötigt werden. In der neuen "Präholding Area" mit sechs Betten werden die Patienten bis zum Einschleusen in den OP durch das Aufwachraum-Pflegepersonal betreut. Die Betreuung erfolgt dann in der "Holding Area" auf gesamt 16 Betten, davon ein eigener Kinderbereich für ungestörtes Aufwachen der Kinder in Begleitung der Eltern. Im obersten Stockwerk befindet sich eine modern ausgestattete Intensivstation, wo schwerst kranke PatientInnen behandelt und geheilt werden. Das Institut für Pathologie und Mikrobiologie erstreckt sich über zwei Ebenen. Hier werden mehr als 100.000 Befunde jährlich von den 44 Mitarbeitern erstellt. Als Schwerpunktspital für Tumorpatienten legt das Pathologieinstitut besonderen Wert auf die Krebsdiagnostik.
Mehr Schlaganfall-Intensivbetten
In Wien erleiden jährlich etwa 5.000 Menschen einen Schlaganfall. Mit der steigenden Lebenserwartung und infolge des Bevölkerungswachstums der vergangenen Jahre ist in Wien der Bedarf an Betten gestiegen. „Mit den nun eingerichteten sechs Stroke Unit-Betten – früher vier - wird es möglich sein, im Wilhelminenspital mehr als 600 Patienten mit akuten Schlaganfällen mit der erforderlichen Akutdiagnostik und intensiver Frührehabilitation vom ersten Tag an zu versorgen“, kündigt Walter Pirker, Leiter der Neurologischen Abteilung, an. Ein Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für eine dauerhafte Behinderung im Erwachsenenalter. Die einzig wirksame Methode, um im Fall eines Gefäßverschlusses Gehirngewebe zu retten und die Betroffenen vor Behinderung zu schützen, ist die rasche Wiedereröffnung verschlossener Gefäße.
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