Mautturm Winklern
Der Mautturm in Winklern ist ein um 1300 errichteter, ehemals mittelalterlicher turmartiger Adelssitz, der im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts aufgestockt wurde. Die Bezeichnung Mautturm stammt aus der Neuzeit. Der Mautturm ist das Wahrzeichen der im Bezirk Spittal an der Drau in Oberkärnten gelegenen Marktgemeinde und ziert deren Wappen.
Der Mautturm wurde für die Grafen von Görz an einer wichtigen Straßenkreuzung – von hier führen Straßen über Iselsberg nach Osttirol und in die Goldabbaugebiete im oberen und mittleren Mölltal – als Wohn-, Wehr- und Mautturm errichtet und war wohl Teil einer kleinen Burganlage.
Der ursprünglich spätromanische/frühgotische Bau ist sauber aus Bach- und Bruchsteinen, vor allem aus Granit, gemauert und wurde 1865/67 um die beiden obersten Geschosse samt steilem Walmdach aufgestockt. Der Bau steht auf einem Grundriss von 9,6 mal 7 Meter. Die Wandstärke beträgt unten neunzig, ab dem ersten Stock etwa achtzig Zentimeter. Das Äußere wird durch Lichtschlitze, gotische und neugotische Spitzbogenfenster gegliedert. An der Ostseite des dritten Obergeschosses befindet sich eine bemerkenswerte Fenstergruppe mit drei kleinen Spitzbogenöffnungen und Okulus, die um 1300 entstanden. Im Untergeschoss befindet sich ein Kellerraum und ein gewölbter seitlicher Aufschließungsgang.
Der überdachte Treppenaufgang, der an der Westseite des Turms über einem Wasserbecken errichtet wurde, führt zu einem Hocheingang an der zweitobersten Etage, der jedoch verschlossen ist. Es folgt eine Metalltreppe über den Steinstufen der bei der Aufstockung außen am Turm angebauten Turmstiege zum nordseitigen Hocheingang. Der Abstieg vom Turm erfolgt über eine im Innern verlaufende Treppe, die entlang der Seitenwände über einige Zwischenpodeste zum Ausgang führt.
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