Asylquartiere: Hundert Plätze frei
Privatverzugsrichtline wurde geändert, Quartiergeber tragen unternehmerisches Risiko.
BEZIRK SPITTAL (ven). Große Diskussionen ranken sich derzeit um Asylwerberquartiere und die neue Privatverzugsrichtlinie. In Oberkärnten sind von 300 Plätzen rund hundert frei, Quartiergeber tragen dabei unternehmerisches Risiko.
Mit Bescheid in Wohnung
Die Privatverzugsrichtlinie wurde geändert, ab sofort haben nur mehr diejenigen mit gültigem Asylbescheid die Möglichkeit, in eine Privatwohnung zu siedeln. "Derzeit bestehen im Bezirk Spittal neun Quartiere in neun Gemeinden, in denen in Summe 300 Plätze zur Verfügung stehen. Davon sind hundert verfügbar - mit der Richtlinie soll - unter anderem - dem entgegengewirkt werden", so Flüchtlingsbeauftragter des Landes Kärnten Udo Puschnig auf WOCHE-Anfrage. Man sehe, dass viele, die sich eine Wohnung nehmen würden, trotz Zuschüssen beispielsweise auch die Heizung nicht leisten könnten.
Mit Vollbelegung kalkuliert
Der Quartiergeber werde derzeit pro belegten Platz pro Tag bezahlt, viele haben viel Geld in Umbauarbeiten gesteckt und kalkulieren mit Vollbelegung. "Das unternehmerische Risiko ist dabei natürlich gegeben", so Puschnig. In Lendorf hat ein Betreiberehepaar bereits das Quartier aufgegeben, das Haus steht zum Verkauf, die noch restlichen Bewohner wurden auf andere Heime aufgeteilt (wir berichteten). "Es hängt natürlich auch von der Finanzierungsform ab, die die Quartiergeber gewählt haben, ob sie das Quartier ganz aufgeben können oder nicht", ergänzt er.
Reparaturen kosten
Puschnig und sein Team seien auf "gute Partnerschaft" mit den Quartierbetreibern aus, sie wären auch laufend unterwegs, um Standards zu kontrollieren und Mängel beseitigen zu lassen. "Auch die Sanierung und Reparaturen kostet natürlich."
Kapazitäten halten
"Die Quartiere waren überwiegend gut gefüllt, aber wir wissen nicht, wie es morgen weiter geht", so Puschnig weiter. Wichtig sei es allerdings, Vorsorgekapazitäten zu halten. Die Leute kommen zuerst in Bundesquartiere, erst danach werden sie auf die freien Plätze unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Nationalität, Religion, ob es sich um Familien handelt oder unbegleitete Minderjährige, aufgeteilt.
Derzeit könne niemand abschätzen, ob noch einmal eine Flüchtlingswelle kommt. "Es gibt viele Unsicherheitsfaktoren wie Italien, die Türkei, oder auch Syrien selbst.
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