Bahnhofsplatz: Jugendlicher drohte mit "Faust oder Jacke"
ST. PÖLTEN (ip). „Wir wollten ihm Angst machen“, erklärte ein 14-Jähriger am Landesgericht St. Pölten gegenüber Richter Markus Grünberger, der ihn mit einer Auseinandersetzung Anfang dieses Jahres in einem Lokal am Bahnhofsplatz konfrontierte.
Der Schüler und seine Freunde forderten dabei einen 15-Jährigen, der einen Faschingshelm am Kopf trug, auf, ihnen seine Markenjacke zum Probieren auszuhändigen. „Faust oder Jacke!“, drohte der 14-Jährige mit geballter Hand und nahm nach einer Abfuhr dem 15-Jährigen den Spielzeughelm vom Kopf. Ein später hinzugekommener 16-Jähriger schlug mit der Faust auf den Helm, schließlich zündete der 14-Jährige den Helm an.
Mandant bedauert Vorfall
Zu den Vorwürfen von Staatsanwältin Julia Berger wegen gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung bekannten sich die beiden Schüler schuldig. Der Verteidiger des Älteren, Philipp Zeidlinger, erklärte, dass sein Mandant den Vorfall bedauere, jedoch davon ausgegangen sei, dass der Plastikhelm dem Mitangeklagten und seinen Freunden gehöre. Grünberger fällte daher einen Freispruch im Zweifel, den auch die Staatsanwältin akzeptierte. Der jüngere Angeklagte kam mit einer Diversion in Form von 60 Stunden gemeinnütziger Leistungen davon. Er entschuldigte sich bei dem Opfer und übergab ihm zehn Euro zur Wiedergutmachung des Schadens am Sieben-Euro-Helm.
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