Steigende Innovation bei Niederösterreichs KMU
Umfrage: 3 von 10 Klein- und Mittelunternehmen wollen mit Start-ups kooperieren; Weiterentwicklung und Digitalisierung im Fokus.
NÖ. Die überwältigende Mehrheit (86 Prozent) der Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) bemerken in den letzten zehn Jahren eine steigende Innovationsgeschwindigkeit und sehen die Notwendigkeit zur Digitalisierung. Mit wachsendem Innovationsdruck, sehen drei von zehn KMU eine Konkurrenz in Start-ups und halten eine Zusammenarbeit in den nächsten zwei bis drei Jahren für wahrscheinlich. Das ergab eine repräsentative IMAS-Umfrage unter 100 niederösterreichischen KMU im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen. „Um dem steigenden Innovationsdruck gerecht zu werden, sind jetzt Investitionen wichtig und wir wollen diese finanzieren“, betont Helge Haslinger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG und Obmann Stv. des Landesverbandes der Niederösterreichischen Sparkassen.
MitarbeiterInnen Erfolgsfaktor Nummer 1 für KMU
3 von 10 Unternehmen in Niederösterreich können sich eine Zusammenarbeit mit Start-ups vorstellen. Besonders im Bereich Neue Technologien, Software und Internet (68 Prozent). Gerade in jenen Bereichen wird den Start-ups viel Know-how zugeschrieben, an dem sich immer mehr KMU beteiligen wollen. Trotz steigender Digitalisierung bleibt der Faktor Mensch für Unternehmer in NÖ weiterhin das Wichtigste: „100 Prozent sehen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Haupterfolgsfaktor. Ein gutes Signal und eine Einschätzung, die ich voll teile“, so Haslinger. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der KMU halten die Zusammenarbeit mit Start-ups in der Ausbildung ihrer Mitarbeiter für besonders sinnvoll. Verbesserungspotential mithilfe von Start-ups sieht jedes zweite Unternehmen auch bei der Optimierung von Arbeitsprozessen (55 Prozent) und dem effizienten Arbeiten (55 Prozent).
Besseres Marktumfeld für KMU
„Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wollen KMU in Digitalisierung und Innovationen investieren“, so Haslinger. Erste Bank und Sparkassen haben allein 2017 österreichweit 12,6 Milliarden Euro an Neukrediten für Firmenkunden vergeben. Unternehmen bewerten das Marktumfeld heuer besser, als noch letztes Jahr: 2017 haben drei Viertel (75 Prozent das Umfeld als zunehmend schwieriger wahrgenommen - 2018 sind es hingegen knapp zwei Drittel (59 Prozent) aller befragten Unternehmen in Österreich. Dies macht sich auch in der Investitionsfreude der niederösterreichischen Unternehmen bemerkbar. Fast jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) plant eine Finanzierung. 84 Prozent konnten in der Vergangenheit problemlos ihre Innovationsvorhaben verwirklichen, lediglich 16 Prozent gaben an, diese nicht umsetzen zu können. Bei Kreditvergaben spielen viele Faktoren eine Rolle. Die Projektqualität und der Businessplan sind entscheidende Kriterien. „Man muss aber auch ehrlich sagen, dass manchmal limitierende Auflagen oder regulatorischen Hürden hinzukommen. Unser Kerngeschäft sind Finanzierungen und wir realisieren mit unseren Kundinnen und Kunden so viele Projekte wie möglich“, betont Prok. Andreas Kendler, Leiter Kommerzkunden Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG.
Erste Bank und Sparkassen: 1 Milliarde Euro für Innovationen
„Wir wollen die wachsende Investitionsfreude der heimischen Unternehmen finanzieren“, betont Haslinger. Dafür stellen Erste Bank und Sparkassen seit 2014 jährlich eine Milliarde Euro zur Verfügung, um innovative Ideen, Projekte oder Geschäftsmodelle zu finanzieren. „Die Nachfrage ist groß, deshalb wird der Innovationstopf für Finanzierungen wieder um eine Milliarde Euro aufgestockt“, erklärt Haslinger. Damit stehen ab sofort 1,1 Milliarden Euro für innovative Projekte zur Verfügung.
Neues Finanz-Cockpit für Unternehmen: Telebanking Pro
Da Unternehmen mit steigender Innovation auch immer mehr Anforderungen an ihr Banking stellen, arbeiten Erste Bank und Sparkassen bereits an der Weiterentwicklung eines neuen Online Bankings für Unternehmen. „Eine perfekte Steuerung der Finanzen ist essentiell für den Erfolg eines Unternehmens. Mit Telebanking Pro wollen wir mehr als reines Banking für Unternehmen bieten“, erklärt Kendler. Auf der Plattform können künftig auch andere Dienstleistungen, wie etwa Bonitätsprüfungen schnell und unkompliziert abgewickelt werden. Telebanking Pro ist schon jetzt verfügbar und im Laufe des Jahres werden weitere Funktionen und Dienste auf der Plattform eingebunden. Die Nutzung ist anders als bei bisherigen Zahlungsverkehrsdiensten im Firmenkundengeschäft auch mobil möglich.
Banken erste Anlaufstelle bei Investitionsvorhaben
75 Prozent aller befragten KMU in Niederösterreich ziehen einen klassischen Bankkredit, anderen Finanzierungsformen vor. Damit sind Banken noch immer die erste Anlaufstelle bei Investitionsvorhaben. 68 Prozent interessieren sich für geförderte Kredite. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der KMU in Niederösterreich würde Leasing in Betracht ziehen, etwa die Hälfte (53 Prozent) eine Eigenkapitalerhöhung. Crowdfunding ist laut Umfrage eine Finanzierungsform, die nur in ausgewählten Fällen in Betracht gezogen wird (9 Prozent).
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