Alexander Benedikt: "Ich hoffe auf eine gerechte Aufteilung"

Der Althofner Bürgermeister Alexander Benedikt
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WOCHE: In Althofen ist das Rückkehr-Quartier für Asylwerber mit negativem Bescheid auf Eis gelegt. Wie ist der Stand der Dinge?
ALEXANDER BENEDIKT: Innerhalb der nächsten drei Wochen bekommen wir Besuch von Beamten des Innenministeriums, der uns dann aufklärende Information übermitteln wird, was nun beabsichtigt ist. Aufgrund der Äußerungen des Innenminister ist ja das Rückkehr-Quartier auf Eis gelegt und daher weiß ich nicht, ob es mit November startet oder erst im Spätherbst. Ich erwarten mir eine umfangreiche Information, ob wir noch immer im Rennen als einziger Standort in Kärnten sind oder – wie es der Innenminister auch gesagt hat – dass es beabsichtigt ist, dass es zu einer gerechten Aufteilung kommt. Und das man sich andere Quartiere in Kärnten wie in Ossiach oder Finkenstein ansehen wird.

Glauben Sie, dass ein Rückkehr-Quartier in Krumfelden kommt?

Dass wir niemanden herbekommen, glaube ich nicht. Ich hoffe aber auf eine gerechte Aufteilung, auch auf andere Unterkünfte in Kärnten. Das wird ein Thema sein, dass wir mit dem Beamten des Innenministeriums bereden.

Das dürfte ein spannender Termin werden.
Ja. Wir wissen ja nicht, mit welchen Informationen dieser kommt. Es ändert sich ja ständig etwas.

Warum war Krumfelden bisher als einzige Rückkehr-Einrichtung in Kärnten im Gespräch?
Ich bekam die Auskunft, dass sie mit Absicht auf bestehende Quartiere im ländlichen Bereich zugegriffen haben. Sie wollen die Quartiere nicht in Ballungszentren oder Stadtgebieten haben. Krumfelden hat auch die Nähe zur Mittelmeeroute, hieß es vom Innenministerium. Dass heißt, wenn es zu Abschiebungen kommt, sind wir am nächsten.

Ärgert es Sie, dass Krumfelden auserkoren wurde?

Wir haben eine gut funktionierende Asylunterkunft. Ich bin auf die wirklich vorbildhafte Asylpolitik im Ort stolz. Und dafür sollen wir nun quasi bestraft werden. Wir haben das Thema gut abgearbeitet, haben Vorbildwirkung in Kärnten und nun bekommen wir ein Rückkehr-Quartier.

Können Sie es als Bürgermeister verhindern?
Nein, wir haben keine rechtliche Handhabe. Wir werden darüber informiert und in Kenntnis gesetzt. Wenn ein Rückkehr-Quartier eingerichtet wird, werde ich dafür plädieren, dass wir wieder Familien nach Krumfelden bekommen.

Sind bauliche Veränderungen in Krumfelden nötig?
Ich glaube nicht. Das Containerdorf ist für maximal 150 Asylwerber ausgerichtet. Aufstockung soll es auch keine geben. Wir haben seit Monaten keine Vollauslastung mehr gehabt.

Wird Rückkehr-Quartier auf unbestimmte Zeit eingerichtet?
Wir haben die Mitteilung, dass der Pachtvertrag mit Klaus Auer verlängert wurde. Den Zeitraum wissen wir nicht. Der Pachtvertrag lief auf drei Jahre und hätte eigentlich 2018 enden sollen. Die Stadtgemeinde beabsichtigt, zehn Hektar Grund in Krumfelden zu kaufen. So sind wir großer Hoffnung, dass das Thema bald zur Vergangenheit gehört. Ich denke 2020, 2021 soll es gewesen sein.

Wie viel investiert die Gemeinde in die Baugründe?
Wir sind bei der Unterfertigung des Kaufvertrages. Rund zwei Millionen Euro investieren wir. Die Gründe sollen an Jungfamilien verkauft werden. In letzter Zeit stagnierte der Plan wegen der Vorkommnisse rund um Krumfelden und weil man auch nicht weiß, wie lange es das geplante Quartier gibt. Ich kann hier keine ausreichende Mitteilung machen, weil ich es auch nicht weiß.

Aber es gibt Interessenten für Baugründe in Krumfelden?
Ja, laufend. Wir verkaufen rund um die 40 Euro pro Quadratmeter die Grundstücke weiter.

Die Polizei-Inspektion Althofen soll aufgestockt werden.
Der Posten braucht mehr Personal. Denn wer einen negativen Asylbescheid bekommt, wird mit der Polizei von Krumfelden nach Wien gebracht. Mindesten zwei Beamte machen sich dann auf den Weg, die natürlich auf der Polizei-Inspektion fehlen. Aber die Personal-Aufstockung hat nichts mit einer gefürchteten erhöhten Kriminalitätsrate aufgrund der Asylwerber mit negativem Bescheid zu tun.

Ab November ist Krumfelden Rückkehr-Einrichtung für Asylwerber

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