Nationalratswahl: Der Straßburger Franz Pirolt geht für die FPÖ ins Rennen
Der Straßburger Bürgermeister Franz Pirolt tritt für die FPÖ im Wahlkreis Ost an.
BEZIRK St. VEIT. Am 15. Oktober wählt Österreich ein neues Parlament. In den nächsten Ausgaben stellt die WOCHE daher die jeweils bestgereihten Kandidaten aus dem Bezirk St. Veit im Wahlkreis Ost (Wolfsberg, St. Veit, Völkermarkt) vor.
Der Straßburger Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Franz Pirolt tritt für die FPÖ an. Er ist im Wahlkreis Ost auf den 2. Platz sowie auf der FPÖ-Landesliste auf den 9. Platz gereiht.
Betreuung muss was wert sein
Kindererziehung- und betreuung sollen laut Pirolt für den Pensionsanspruch lohnend bewertet werden. Das gelte auch für die Altenbetreuung. "Wenn man bereit ist, Familienmitglieder daheim bis zum Tod zu begleiten, muss das was wert sein", sei dies noch zu wenig anerkennt. Pirolt hält die Forderung von einem Mindest-Einkommen für wichtig. "Das allein reicht nicht, wenn man die Strukturen nicht ändert".
Gesundheitssystem in Gefahr
Im ländlichen Raum sieht Pirolt das Gesundheitssystem in Gefahr. "Die Fachärzte-Dichte ist ein Skandal. Man muss sich überlegen, ob der regionale Strukturplan noch stimmt“. Den Fachärzte-Mangel im Bezirk St. Veit muss die Politik aufgreifen und gleichzeitig hier auch eingreifen.
Änderungen müsse es bei der Wohnbauförderung geben, die zwischen dem Zentralraum und der Peripherie unterscheidet. Wer Miete für eine Wohnung zahlt, solle sich diese auch als Eigentum aneignen können. "Eigentum bindet", sei das auch eine Maßnahme, der Abwanderung entgegenzuwirken. Zudem bemängelt Pirolt die Bereitschaft der Wohnbaugenossenschaften, am Land ihre Wohnhäuser zu sanieren, "während im Zentralraum neue gebaut werden".
Zu viele Regulierungen
Pirolt ärgert sich über die vielen Regulierungen. "Für kleine Betriebe wird es immer schwieriger, mit der Konkurrenz mithalten zu können". Auch in der Landwirtschaft gebe es eine wahre Regulierungsflut. "Ein kleiner Nebenerwerbsbauer tut es sich oft nicht mehr an, für geringe Produktionserlöse den Betrieb aufrecht zu erhalten", weiß Pirolt. Man müsse einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb eine andere Wertigkeit entgegenbringen. "Weg von der Flächenförderung, ein Familienbetrieb muss gefördert werden", solle man das Thema Landwirtschaft mit Hausverstand betrachten.
Die Wirtschaft
Wirtschaftsbetriebe ins Gurktal zu bekommen sei aufgrund der Lage schwierig. "Nun muss man Rahmenbedingungen so schaffen, dass die Menschen im Tal bleiben und zur Arbeit auspendeln". Pirolt nimmt Straßburg als Beispiel, wo Kinderbetreuungseinrichtungen und die Schule ab 6 Uhr geöffnet haben, um arbeitende Eltern zu unterstützen. "Ein Mindest-Maß an Infrastruktur muss am Land erhalten bleiben. Jede Gemeinde muss über einen Schulstandort verfügen", plädiert Pirolt.
Kümftig Paßanträge auf Gemeinden?
Außerdem würde er sich wünschen, dass die Gemeinden künftig mehr Aufgaben übernehmen. "Einen Passantrag können auch die Gemeinden abwickeln", bekräftigt Pirolt, dass die Bezirkshauptmannschaft St. Veit auf keinen Fall geschlossen werden darf. "Der Föderalismus ist ein Erfolgsmodell, der nicht geschwächt werden darf".
Stichwort Katastrophenfonds: Diesen würde Pirolt höher dotieren und entflechten. "Wir brauchen im Katastrophenfall schnelle Entscheidungen".
Das Ziel ist ein Grundmandat
Pirolt geht von einem guten Ergebnis im Bezirk St. Veit aus. "Josef Bucher hatte bei der letzten Nationalratswahl mit dem BZÖ im Bezirk und Wahlkreis ein gutes Ergebnis eingefahren. Diese Wählermasse ist jetzt frei, ich hoffe auf ein Kreuz bei uns". Das Ziel müsse ein Grundmandant sein.
Zur Person Franz Pirolt
Wohnort:Langwiesen bei Straßburg
Alter: 56 Jahre (14. September 1961)
Familienstand: Geschieden
Berufe: Bürgermeister, Nebenerwerbslandwirt, Kleingewerbe, Landtagsabgeordneter
Hobbys: gut essen, singen, der zu bewirtschaftende Hof
Politische Tätigkeit: Pirolt wurde 2001 als Vize-Bürgermeister von Straßburg angelobt. Seit 2009 Bürgermeister von Straßburg. von 2001 bis 2013 war Pirolt Bundesrat.
Seit 2013 ist Franz Pirolt Mitglied des Kärntner Landtages.
Die Kandidaten im Wahlkreis Ost
Die jeweils ersten fünf Kandidaten im Wahlkreis Ost (Wolfsberg, St. Veit, Völkermarkt) sind:
SPÖ:Wolfgang Knes (St. Stefan), Evelin Pircer (Bad Eisenkappel) Roland Neubauer (St. Veit), Nicole Strodl (Bad St. Leonhard), Gerhard Visotschnig (Neuhaus)
ÖVP: Johann Weber (St. Stefan), Karin Forsthuber (St. Andrä), Martin Gruber (Kappel), Sarah Klatzer (Bleiburg), Rudolf Egger (St. Veit)
FPÖ: Christian Ragger (Frantschach), Franz Pirolt (Straßburg), Josef Lobnig (Haimburg), Rosemarie Schein (St. Paul), Josef Ofner (Hüttenberg)
Die Grünen: Stefan Grauf-Sixt (Völkermarkt), Barbara Maier (Klagenfurt), Anna Wulz (Völkermarkt), Klaus Knafl (St. Veit), Susanne Dohr (Wolfsberg)
Neos: Bernard Smrtnik (Bad Eisenkappel), Hans Volina (St. Veit), Robert Puchner (Friesach)
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