Flauschiger Pulli aus alten PET-Flaschen

STEYR. „Die Trennung unserer Abfälle macht Sinn, denn nahezu alle Abfälle, die wir sammeln, werden recycelt oder verwertet“, weiß Isolde Baumgartner von der Abfallberatung der Stadtbetriebe Steyr.
Der Restmüll wird in Steyr in den schwarzen Tonnen entsorgt. Die Größe der Tonnen ist der Personenzahl abhängig, die in einem Haushalt leben. „Daraus ergibt sich auch die Müllgebühr, die übrigens eine Pauschalgebühr ist und sämtliche Leistungen – von der Müllabfuhr, über die Entsorgung im Altstoffsammelzentrum, die Reinigung der Sammelplätze, bis zu den Straßenwärtern, die die Mistkübeln aussleeren – abdeckt“, so Wilhelm Hauser, Aufsichtsratsvorsitzender der SBS. Zum Restmüll zählen Kehricht, Knochen, Windeln und kaputte Kleidung. Die Restabfälle werden in der Umladestation vorsortiert und gelangen anschließend in die Müllverbrennungsanlage in Wels oder Linz. Die Abwärme wird zum Heizen und für die Stromerzeugung genutzt. Rund 7000 Tonnen Restmüll pro Jahr fallen in Steyr-Stadt an.

Kompost aus der Biotonne
Biotonnenabfall sind Stoffe, die sich wegen ihres hohen organischen Anteils für die Kompostierung eignen. „Dazu zählen Schnittblumen, Lebensmittelreste und Obst- und Gemüseabfälle“, so Baumgartner. Der Biomüll wird in Kompostieranlagen in St. Ulrich, Dietach, Wolfern und Sierning von Bauern zu Qualitätskompost verarbeitet. „Sehr störend sind Plastikteile im Biomüll, die händisch aussortiert werden müssen“, erklärt Baumgartner. Gegen Gebühr kann dort auch Kompost abgeholt werden.
An rund 500 Sammelplätzen in ganz Steyr und im ASZ können Papier, Glas, Plastik und Metall entsorgt werden. In den Containern mit rotem Deckel werden Papier und Kartonagen gesammelt.
Das gesammelte Altpapier wird in Linz sortiert und recycelt. „Altpapier kann bis zu sechs Mal recycelt werden“, so Baumgartner. Aus Altpapier werden zum Beispiel Zeitungen, Toilettenpapier oder Papierhandtücher hergestellt. Kunststoffverpackungen werden in der Tonne mit gelben Deckel gesammelt. Die Verpackungen werden in der Sortieranlage in Hörsching in die einzelnen Abfallarten aufgetrennt. „Aus Plastikflaschen können Fleece-Pullover hergestellt werden. In PET to PET Anlagen werden aus PET Flaschen wieder Kunststoffflaschen produziert“.
Metalle sind wertvolle Rohstoffe, die getrennt gesammelt und anschließend ebenfalls recycelt werden. Beim Altglas ist es besonders wichtig auf die Trennung zwischen Bunt- und Weißglas zu achten. „Aus Altglas werden neue Glasverpackungen hergestellt. Eine einzig falsch eingeworfene Flasche kann 550 Kilogramm Weißglas grünlich färben und für das weitere Recycling unbrauchbar machen“. Andere Altstoffe wie zum Beispiel Batterien, Elektroaltgeräte, Altholz, Bauschutt und Problemstoffe können im ASZ abgegeben werden.

Aus alt mach neu
Im ASZ gibt es auch eine eigene Sammelstelle für das Projekt ReVital. „Das ReVital-Netzwerk steht für die Wiederverwendung von Altwaren. In Steyr arbeiten seit Jahren insbesondere die Volkshilfe und die Stadtbetriebe Steyr als ReVital-Partner zusammen“, ist Hauser von dem Konzept überzeugt. Gebrauchte, aber noch gut erhaltene Altwaren werden gesammelt, aufbereitet und als ReVital-Produkte wieder über soziale Beschäftigungsprojekte verkauft.

Zahlen & Infos
o viel Müll wird in Steyr in einem Jahr produziert:
Restmüll: Rund 7000 Tonnen, das sind 185 Kilogramm pro Einwohner
Papier: 3020 Tonnen, dazu kommen rund 125 Tonnen Großkartonagen
Plastik: 980 Tonnen
Metall: 127 Tonnen
Grünschnitt: 105 Kilogramm pro Einwohner
Sperrmüll: 17 Kilogramm pro Einwohner
Altholz: 31 Kilogramm pro Einwohner
58 Grünschnittcontainer und über 500 Sammelplätze für Papier, Plastik und Glas gibt es in Steyr.
Infos zum richtigen Entsorgen: www.stadtbetriebe.at/Abfall/
Öffnungszeiten Altstoffsammelzentrum Steyr: Montag bis Freitag, 8 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Samstag 8 bis 12 Uhr.
Infos Kompost:www.beeren-blumenschein.com/kompost