Die Krux mit dem Wipptaler Verkehr

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WIPPTAL (kr). Der Verkehr wird mehr. In ganz Österreich und damit auch in Tirol. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf den Brenner aus. Mit der Sperre der Bundesstraße, der Sperre der Ellbögener Straße und den zahlreichen Baustellen wird die Problematik nochmals verschärft. LA Florian Riedl fordert nun: "Das Verkehrsaufkommen steigt nicht nur in Österreich sondern seit Jahren speziell in Tirol und am Brenner. Deshalb muss der Verkehr flüssiger gemacht werden!"

Rekordwerte

In Österreich hat der Verkehr laut Verkehrsbericht 2016 um ganze 2,6 % zugenommen. In Tirol sind es insgesamt 2,3 %. An der Hauptmautstelle Schönberg gab es 2016 Zunahmen von 6,9 % im Lkw-Verkehr – das bedeutet, dass im Jahr 2016 ganze 2,28 Millionen Lkw über den Brenner gefahren sind, was einen neuen Rekordwert kennzeichnet.
Derzeit kommen zur allgemeinen Verkehrsproblematik speziell im Wipptal noch drei Probleme hinzu: die wochenlange Sperre der Bundesstraße, die Baustellen auf der A13 und die Sperre der Ellbögener Landesstraße.

Bundesstraße bleibt zu

Vor kurzem hieß es, dass man die Brennerbundesstraße vermutlich bald einspurig befahrbar machen kann – doch das ist nun doch nicht möglich: Die Bundesstraße wird allen Anschein nach sogar bis Ende des Jahres gesperrt bleiben. Grund dafür ist, dass immer noch sehr viel Wasser im Hang ist und er deswegen noch nicht so weit gesichert werden kann, dass die darunter liegende Bundesstraße für den Verkehr geöffnet werden kann.
Durch die Nässe des Hangs ist die Brennerautobahn jedoch nicht in Gefahr, wie die ASFINAG betont: "Durch unsere Bausicherungen entlang der Autobahn war die A 13 trotz des Extrem-Wettereignisses gut gesichert. Die ASFINAG hat von Beginn an bei der Hangrutschung die Sofortmaßnahmen zur Behebung des Schadens durch den Hangrutsch eingeleitet und steht in engster Kooperation mit allen Beteiligten, um die Situation gut und rasch zu beseitigen."

Staufaktor Baustelle

Weil die Bundesstraße und die Landesstraße zu sind, fahren besonders viele Autofahrer bei Matrei auf die Autobahn. Und genau dort befindet sich seit längerem eine Baustelle. Die Folge: Besonders in diesem Bereich kommt es immer wieder zu Staus. LA Florian Riedl fordert ganz klar: "Wir müssen den Verkehr flüssiger machen. Da ist diese Baustelle alles andere als förderlich."
Seitens der ASFINAG heißt es: "Die Baustelle läuft nach derzeitigem Stand noch bis Mitte November. Durch die Reorganisation bei der Verkehrsführungs-Umstellung, um Bauzeit zu gewinnen, haben wir grundsätzlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um den Verkehr zu verbessern." Wichtig sei aber, so die ASFINAG weiter, dass die Baustelle nicht abgebaut werden kann, weil unter anderem Fahrbahnübergänge erneuert werden: "Diese Arbeiten sind wesentlich für die Sicherheit aller Autofahrer und müssen finalisiert werden."

Verlagerung auf Schiene

LA Riedl: "Es wird derzeit geprüft, Blockabfertigungen auch am Brenner zu machen. Doch das Konzept von Kufstein kann man so auf den Brenner nicht umlegen – es muss auf jeden Fall adaptiert werden. Das Problem ist nämlich nicht wirklich der Lkw-Verkehr, sondern der Individualverkehr." Der Verkehr steigt – dagegen kann man nichts machen, aber, so Riedl weiter: "Gerade diese Entwicklung ist ein klares Signal für den Brenner Basistunnel. 71 % der Güter werden nach wie vor auf der Straße transportiert, nur 29 % auf der Schiene. Wenn sich mehr auf die Schiene verlagern würde, könnte man den Verkehr flüssiger und somit reibungsloser machen." 

"Mautflüchtlinge" auf Ellbögener Landesstraße

Vergangene Woche wurden Forderungen von Usern auf der Facebook-Seite vom BEZIRKSBLATT Stubai/Wipptal laut, die die zahlreichen Mautflüchtlinge auf der Ellbögener Straße erwähnen: "Eine Frechheit, dass sich die Durchreisenden/"Mautflüchtlinge" nicht an das allgemeine Fahrverbot halten." Im Zuge dessen wird von einem weiteren User außerdem eine Befahrung der Ellbögener Straße nur für Anrainer gefordert: "Die L38 sollte allgemein ganzjährig nur für Anrainer des Wipptals frei sein!" Auf Nachfrage der BEZIRKSBLÄTTER bei der Abteilung Verkehrsrecht des Landes Tirol heißt es, dass der Ellbögener Landesstraße eine wesentliche Anschlussfunktion an das Bundes- und Landesstraßennetz zukommt. Die Ellbögener Landesstraße erfülle somit eine immense Verkehrsbedeutung. Eine Festlegung von Widmungseinschränkungen zugunsten des Anrainerverkehrs würde dieser Anschlussfunktion zuwiderlaufen.

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