Familien kämpfen um Spielplatz

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TRINS (cia). Wieder müssen die Kinder der Wohnanlage "Mittlerer Galtschein" in Trins um ihren liebgewordenen kleinen Spielplatz bangen. Nachdem die Bewohner im Jahr 2005 mit Hilfe der Kinder- und Jugendanwältin den Erhalt des Spielplatzes auf einem Grundstück der Neuen Heimat Tirol, gegenüber der Anlage sicherstellen konnten, will die Gemeinnützige WohnungsGmbH nun das Grundstück verkaufen. Bei den Eltern löst dieses Verhalten Unverständnis aus.

Am 25. Mai wurden die Bewohner mittels Postwurf über die Verkaufspläne informiert, bis spätestens 11. Juni sollten sich Kaufinteressenten melden. Die Parzelle, auf der sich der kleine Spielplatz befindet soll mit ihren 500 Quadratmetern um 92.500 Euro den Besitzer wechseln. Für die Betroffenen ein klarer Verstoß gegen den Baubescheid und die Tiroler Bauordnung. Immerhin ist in diesen Dokumenten ein Spielplatz für die Wohnanlage vorgeschrieben.

Bürgermeister Alois Mair sieht eine Lösung in einem Spielplatz in einem Waldstück nahe der Anlage, das aber nicht von den Wohnungen aus einsehbar ist. Nach BEZIRKSBLÄTTER-Recherchen befindet sich die dafür wahrscheinliche Fläche 120 Meter entfernt vom aktuellen Spielplatz auf einem Grund der Agrargemeinschaft. Zwar hat der Bürgermeister Verständnis, dass eine Verlegung des Spielplatzes Anlass zu Diskussionen gibt, "aber es kann nicht sein, dass Andere nicht bauen können."

Naturgemäß sehen das die betroffenen Bewohner der Anlage anders. Sie pochen darauf, dass ein eigener Spielplatz vorgeschrieben sei. "Das ist ja mit ein Grund, warum wir hier leben", erklärt Angelika Garber. "Dann hätte ich gleich in der Stadt bleiben können, da gibt es schon mehr Spielplätze." Auch für die Eltern ist der Spielplatz zu einem wichtigen sozialen Treffpunkt geworden, erklärt Frank Glässl: "Hier ist eine richtig schöne Gemeinschaft entstanden." Einen Ersatz dafür gibt es nicht. Die ursprünglich geplante und auf der Homepage der Neuen Heimat immer noch angeführte Gemeinschaftsterasse auf dem Dach wurde nicht umgesetzt.

Seitens der Neuen Heimat Tirol zeigt Geschäftsführer Klaus Lugger grundsätzlich Verständnis für die Sorgen der Anwohner. Gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN erklärt er: "Wir sehen uns die Angelegenheit nochmals genau an. Aber wir gehen davon aus, dass damals alles der Bauordnung entsprochen hat. Sonst hätte es keine Kollaudierung (Benützungsbewilligung, Anm.) seitens der Gemeinde gegeben."

Inzwischen heißt es für die Familien der 32 Kinder in der Anlage weiterhin hoffen, dass sich noch eine für alle gangbare Lösung findet. Ein Wunsch, den laut einer Unterschriftenliste alle Hausbewohner teilen.

Siehe dazu auch Beitrag und Kommentare:
32 Kinder denen der Spielplatz weggenommen werden soll!

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