Islamist in Gries: Cobra im Einsatz

Auffällig oft beobachteten Anwohner die Polizei bei dem Haus, in dem der Tschetschene mit seiner Familie lebte.
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  • hochgeladen von Arno Cincelli

GRIES AM BRENNER. Ein Cobraeinsatz mitten in der Gemeinde hat seit 24. August die Gerüchteküche in Gries am Brenner brodeln lassen. Ein Tschetschene wurde in Handschellen abgeführt – angeklagt soll er wegen der Mitgliedschaft im Islamischen Staat (IS) – einer Terrororganisation – werden.

Verfassungsschutz ermittelte

Schon seit geraumer Zeit mutmaßten GemeindebürgerInnen, dass es sich bei dem Mann um einen Islamisten handeln könnte. Er lebte mit seiner Familie genau gegenüber dem Flüchtlingsheim, das auch syrische Asylwerber beherbergt. Gerüchte machten die Runde – über ihn, der scheinbar Frauen nicht die Hand geben wollte, über verschiedene Autos mit steirischen Kennzeichen, die er gefahren haben soll, oder angebliche Flugreisen. Der Verfassungsschutz soll das Gebäude unter Beobachtung haben, so wurde gemunkelt. Immer wieder habe die Polizei das Haus aufgesucht.

Früh am Montagmorgen des 24. Augusts, zwischen 6.15 Uhr und 6.30 Uhr, umstellten etwa zehn Beamte in schwarzen Uniformen das Gebäude, in dem er lebte. Ihre Gesichter waren durch Sturmhauben unkenntlich gemacht, Sturmgewehre im Anschlag. Auch ein Diensthund war zu sehen – Mitglieder des Einsatzkommandos Cobra. Schon nach wenigen Minuten war der Spuk vorbei. Der Tschetschene, der mit Asylstatus in Österreich lebt, wurde in einem der vier Einsatzfahrzeuge fortgebracht.

In Graz für den IS angeworben

Neue Nahrung für Mutmaßungen – aber worum es wirklich ging, erfuhren die Grieser nicht. Die Landespolizeidirektion Tirol bestätigte auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER den Einsatz – er wurde von der Grazer Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben. Dem Tschetschenen wird vorgeworfen, nach Syrien gereist und dort Mitglied des IS geworden zu sein. Angeworben wurde er, der vor der Abreise in der Steiermark gelebt hatte, in einer Grazer Moschee von einem Imam. Ob er auch an Kämpfen oder anderen Verbrechen teilgenommen habe, sei nicht klar, aber die Mitgliedschaft in dieser Terrororganisation ist bereits eine Straftat.

Es sei üblich, dass bei Terrorverdacht das Einsatzkommando herangezogen werde, wird seitens der Staatsanwaltschaft Graz betont. Immerhin sei das Sicherheitsrisiko nicht abzuschätzen.

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Auffällig oft beobachteten Anwohner die Polizei bei dem Haus, in dem der Tschetschene mit seiner Familie lebte.
Mit Sturmgewehren waren die Beamten ausgestattet, die das Haus umstellten. | Foto: Foto: Archiv/meinbezirk
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