Nach Fischsterben in der Ruetz ermittelt jetzt der Staatsanwalt

Jetzt wird das Baustellenabwasser in einer Gewässerschutzanlage neutralisiert. | Foto: Luis Töchterle
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  • Jetzt wird das Baustellenabwasser in einer Gewässerschutzanlage neutralisiert.
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  • hochgeladen von Katharina Ranalter (kr)

NEUSTIFT. Nachdem in der vergangenen Woche zahlreiche Äschen und Forellen im Uferbereich der Ruetz tot aufgefunden worden waren, nimmt nun die Staatsanwaltschaft Innsbruck Ermittlungen auf. Vorerst wird gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt ermittelt. Außerdem ist ein Sachverständiger bestellt, um das Ausmaß und auch die genaue Ursache des Schadens zu untersuchen. 

"Baustelle wurde aufgerüstet"

Die örtlichen Aufsichtsfischer mussten nach dem Fischsterben im Bereich "Klausäuele" zahlreiche verendete Äschen, Koppen und Forellen feststellen. Als mögliche Ursache wurde von den Aufsichtsfischern Friedl Peer und Luis Töchterle – wie vergangene Woche bereits berichtet – eine Brückenbaustelle festgestellt. Diese sei mittlerweile aufgerüstet worden: "Die Wasserumleitung wurde besser abgedichtet und das Wasser aus der Baugrube wird nicht mehr direkt in die Ruetz gepumpt. Es fließt jetzt durch eine Gewässerschutzanlage, wo es vor der Rückleitung neutralisiert wird", stellt Luis Töchterle klar.

"Kaum aussagekräftig"

Von den noch ausständigen Laboranalysen erwartet sich Aufsichtsfischer Luis Töchterle kaum aussagekräftige Ergebnisse. „Die Wasserproben und toten Fische wurden erst einen Tag nach der vermuteten Einleitung entnommen und noch später untersucht. Durch nachfließendes Wasser sind die Wasserproben verfälscht, die einsetzende Verwesung hat an den Fischen die Spuren der Todesursache wahrscheinlich verwischt.“ Eine mögliche Vergiftung durch Betonabwässer müsste in einer histologischen Kiemenuntersuchung innerhalb weniger Stunden nachgewiesen werden.
Aufgrund der derzeit noch herrschenden hohen Schneelage ist derzeit nur schwer feststellbar, wie weit sich das Fischsterben erstreckt hat, heißt es seitens der Fischer: "Etwa vier Kilometer flussab wurden wieder lebende Fische in der Ruetz festgestellt, gleich oberhalb dieser Stelle mündet ein unbelasteter Seitenbach ein." Unklar sei auch, ob zwei aus Ruetzwasser gespeiste Teiche, die derzeit noch zugefroren sind, ebenfalls betroffen sind.

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