Toro Rosso-Teamchef Franz Tost: "Setz dir Ziele und verfolge sie"

Der gebürtige Trinser Franz Tost ist Teamchef des Formel-1-Teams "Toro Rosso" | Foto: Toro Rosso
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TRINS (kr). Von Trins aus in die Welt: Der gebürtige Trinser Franz Tost, Teamchef des Formel-1-Teams Toro Rosso, im BEZIRKSBLÄTTER-Interview über Erfolg, Träume und die Verbindung zu seinem Heimatort Trins.

BEZIRKSBLATT: Herr Tost, wie sind Sie in die Motorsport-Rennszene eingestiegen?
FRANZ TOST: Bereits als Jugendlicher habe ich mich extrem für Motorsport interessiert – in den 1970er Jahren war es vor allem Jochen Rindt, der für mich ein Held war. Ich habe mich dann in meiner Freizeit mehr und mehr mit dem Motorsport beschäftigt und habe dazumal bereits gewusst, dass ich später unbedingt in der Motorsport-Szene arbeiten möchte. Ich habe dann meine Studien der Sportwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre und Sportmanagement in Innsbruck und Wien absolviert – nachdem ich alles abgeschlossen habe, begann ich, bei der Walter-Lechner-Rennfahrerschule zu arbeiten, zusätzlich war ich in der Formel Ford und in der Formel 3 Teammanager. 

BEZIRKSBLATT: Wie ging es danach weiter?
FRANZ TOST:
Danach wechselte ich nach Deutschland zu Eufra-Racing zu Willi Weber, da dazumal auch Michael und Ralf Schuhmacher managte. Von Eufra ging es dann weiter zu BMW in die Formel 1, dann schließlich zu Toro Rosso, wo ich nun seit 2005 Teamchef bin.

BEZIRKSBLATT: Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag aus?
FRANZ TOST:
Das kommt immer darauf an, ob es ein "Bürotag", ein "Renntag" oder ein "Reisetag" ist. An einem typischen Büroalltag komme ich gegen 6.30 Uhr morgens ins Büro und erledige Bürotätigkeiten bis ca. 20 Uhr am Abend. An Tage, wo wir sehr viel unterwegs sind, halte ich mich sehr viel auf Flughäfen und in Flugzeugen auf (lacht).  
Wenn wir auf den Rennstrecken sind, dann ist ein strikter Zeitplan vorgegeben – Freitags findet am Vormittag das erste freie Training, am Nachmittag das zweite freie Training statt. Am Samstag ist das Qualifying, am Sonntag dann das Rennen. Die Abläufe sind alle exakt geplant, damit alles reibungslos funktionieren kann.

BEZIRKSBLATT: Was gefällt Ihnen an Ihrem Job als Teamchef am besten?
FRANZ TOST:
Es ist einfach das Gesamtpaket – ein Job macht nur dann richtig Spaß, wenn man auch erfolgreich ist. Und da hängen sehr viele Faktoren dran: Man muss eine finanzielle Basis haben, das richtige Personal finden, eine gute und funktionierende Infrastruktur aufbauen und braucht ein Rennteam mit guten Fahrern, um erfolgreich sein zu können. Alles in allem ist es ein sehr umfangreiches und intensives Tätigkeitsbereich – aber genau das macht es so interessant.

BEZIRKSBLATT: Sie haben Ihren Traum verwirklicht und sind sehr erfolgreich geworden. Was raten Sie Menschen, die es auch so weit schaffen wollen?
FRANZ TOST:
Das Wichtigste ist, dass man sich Ziele setzt und dass man diese dann auch verfolgt – mit allen Schwierigkeiten, die das mit sich bringt. Man darf sich einfach nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen und stets den Mut haben, für seine Ziele zu kämpfen.   Auch für mich war es am Anfang schwer, von zu Hause weg zu gehen in eine fremde Umgebung, die gewohnten Abläufe zu ändern und sich dann zu behaupten – aber wenn man seinen Traum verwirklichen will, dann muss man dafür einstehen.

BEZIRKSBLATT: Sie wohnen mittlerweile nicht mehr in Trins. Fühlen Sie sich aber noch als Trinser?
FRANZ TOST:
Ich fühle mich immer noch sehr mit Trins verbunden und komme auch immer wieder gerne zurück. Ich hoffe, dass ich es auch diesen Sommer wieder schaffe, nach Trins zu kommen. Wenn es die Zeit zulässt, dann bin ich vor allem in den Bergen unterwegs – für dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, wieder einmal auf die Truna-Alm zu gehen, wo ich als Kind immer oben gewesen bin. Außerdem will ich zum Lichtsee und zum Naturfreundehaus, eventuell auch aufs Kirchdach hinauf gehen. 

Das Interview führte Katharina Ranalter

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