Kriegsveteranentreffen am Rosenberg

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Rudolf Michel war im Jänner 1945 in Italien verwundet worden. Über den Brennerpass kam er zurück nach München. Von dort aus machte er sich auf die Suche nach seiner Einheit, der 16. Division, Regiment 36. Über Passau, dem Neusiedler See, kam er schließlich nach Graz und später nach Bad Radkersburg. Ende April, Anfang Mai erreichte er Straden. Seine Kompanie bestand nicht mehr, also wurde er der Stabskompanie des Regimentes 36 zugeordnet. Dass viele dieser Wege zu Fuß zurückgelegt werden mussten, versteht sich von selbst. Über das Kampfgeschehen in Straden sagt Rudolf Michel: „Es war ein typischer Stellungskrieg ohne beiderseitigen Geländegewinn. Durch die Nähe des Gegners gab es Handgranaten- und infanteristische Duelle ohne artilleristischen Feindbeschuss ohne Panzerangriff. Gegenüber den Hauptkampflinien in Italien war es ein „Kinderspiel“.“ Seine gesamten Schilderungen sind im Buch „Vom Plattensee bis zur Mur“ von Josef Paul Puntigam (1993) nachlesbar.

Am 8. Mai, dem letzten Kriegstag wurde die Einheit von Rudolf Michel in Straden abgelöst. Zu Fuß marschierten sie bis nach Ehrenhausen, mit dem Zug ging es über Spielfeld, Marburg und Drauburg nach St. Andrä in Kärnten. Dort wurde es den Österreichern freigestellt, die Gruppe zu verlassen. In dieser Gruppe war auch Hans Hödl aus Perbersdorf, Marktgemeinde St. Peter am Ottersbach, heute einer der letzten noch lebenden Österreicher aus dieser Division.

Rudolf Michel wurde mit seinen Kameraden in ein Gefangenenlager nach Grottaglie, Süditalien, gebracht und verblieb dort bis Mai 1946. Auf den alten englischen Uniformhosen war waren auf den Oberschenkeln die Buchstaben P und W aufgedruckt: Prisoner of War (Kriegsgefangener). Danach wurden sie in ein Gefangenenlager nach Deutschland verlegt. Das ehemalige KZ Dachau sollte bis zur Entlassung im August 1946 der Aufenthaltsort sein. Michel hat seine Forstlehre abgeschlossen und arbeitet bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1988 als Forstamtmann in verschiedenen Revieren. Hans Hödl kam zurück nach Perbersdorf und lebt dort heute noch mit seiner Familie.

„Ich bin jetzt 94 Jahre alt und wollte noch einmal Straden sehen und wenn ich 100 bin, komme ich wieder“, verspricht Michel voller Zuversicht.

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