75000 Kilometer für die Sicherheit

Der Wetterdienst ist eine wichtige Hilfe bei der ASFINAG
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„Eine große Herausforderung“: so fasst der Imster Autobahnmeister Günter Santer von der Asfinag den heurigen Winter in wenigen Worten zusammen. Er ist unter anderem zuständig für den Bereich Zirl bis Mötz. Und dieser Straßenabschnitt hielt den Winterdienst heuer in Atem. „Hier schneit es nur, wenn es eine Westwetterlage gibt und die war heuer sehr ausgeprägt.“, erklärt Santer die Umstände. Außerdem sei in diesem Winter sehr viel Schnee in kurzer Zeit gefallen und das habe für viel Arbeit gesorgt. 3500 Arbeitsstunden hat der Winterdienst seit November auf der Strecke zwischen Zirl und Mötz geleistet. Dazu kommen noch einmal 1200 Stunden Bereitschaftsdienst. 75000 Kilometer hat der Winterdienst damit hier zurückgelegt. Damit rund um die Uhr Sicherheit gewährleistet ist, sind die Dienste in drei 8-Stunden-Schichten eingeteilt, bei Bedarf kann ein Bereitschaftsdienst angefordert werden.

"Eine wahre Materialschlacht"

Zu den Hauptaufgaben des Winterdienstes zählt natürlich das Salzstreuen. 1500 Tonnen landeten heuer im Abschnitt Zirl-Mötz auf der Straße, das ist doppelt so viel wie normalerweise. „Eine Riesenherausforderung war heuer der Eisregen. Wenn es bei Minusgraden regnet, wird das Salz von der Straße geschwemmt und sie friert sofort zu, es entsteht Blitzeis. Da müssen wir in kürzester Zeit möglichst viel Salz streuen - es ist eine Materialschlacht“, schildert der Autobahnmeister. Gefahr, dass das Salz ausgeht bestünde aber nicht: „Die Lager sind noch voll, auch unsere Eigenlager.“ Tatsächlich: In den rund 18 Meter hohen Silos ist noch genügend Salz, auch die Hallen sind noch fast halb voll. Das Salz wird regelmäßig auf die Konzentration geprüft, um immer für beste Qualität zu sorgen. Damit es auf der Straße liegen bleibt, muss es nämlich mit Wasser vermischt werden. Kalzium wird von der Autobahnmeisterei Imst aber nicht mehr verwendet: „Wir sind diesen Winter auf Sole umgestiegen, die wirkt theoretisch auch bis minus 23 Grad“, bestätigt Santer. „Kalzium wird nur in Extremfällen eingesetzt, zum Beispiel bei vereisten Kanaldeckeln. Im Verkehr verzichten wir aber darauf, weil es für die Umwelt und die Fahrzeuge zu schädlich ist.“ Ein Streufahrzeug führt in etwa 10 Tonnen Salz.

Teurer Winter, wenig Unfälle

Prinzipiell geht der Winterdienst bis zum 31. März, es kann natürlich auch danach noch zu Einsätzen kommen. Hilfe bekommt die Asfinag vom Wetterdienst Ubimet, der unter anderem genaue Auskunft über Straßentemperatur, Umgebungstemperatur und Schneefallgrenzen gibt. „Außerdem sind alle LKW mit GPS ausgestattet, da wird alles genau datiert“, so der Autobahnmeister. Der heurige Winter hat bis jetzt rund 1,8 Millionen Euro gekostet - doppelt so viel wie normalerweise.
Unfälle hat es heuer dafür nur wenige gegeben. „Die Autofahrer sind sehr brav, was die Ausrüstung betrifft. Wenn etwas passiert, dann aufgrund der überhöhten Geschwindigkeit“, sagt Santer. Ausnahmen gebe es aber immer: „Einem italienischen Wohnwagen mussten wir heuer helfen, weil er verhängt ist. Er war mit Sommerreifen unterwegs“, lacht Günter Santer.

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