Bernhard Moritz Ratgeber kommt auf die Kellertheater-Bühne

Bernhard Moritz ist Ratgeber-Autor und sitzt bei der Sommerkomödie im Kellertheater auch auf dem Regie-Stuhl.
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  • hochgeladen von Sabine Schletterer

TELFS/IBK (bine). Der aus Telfs stammende Dipl. Paar- und Sexualtherapeut, Dipl. Lebens- und Sozialberater sowie systemischer Coach und Supervisor Bernhard Moritz veröffentlichte im Herbst 2016 sein neuestes Buch "Work-Love-Balance - Lustvolles Liebesleben trotz Stress und Alltag", ein Humboldt-Praxisratgeber für Paare und Singles mit mehr als 100 alltagstauglichen Ideen für mehr Sinnlichkeit, Erotik und Sex im Alltag. Ab 15.7. liefert dieses Werk die Basis für das von Manfred Schild geschriebene Sommerstück im Innsbrucker Kellertheater. Unter der Regie von Bernhard Moritz spielen Rita Dummer und Stephan Lewetz was sich der Großteil nicht zu sagen oder zu fragen traut. Denn um aus der „verkehrsberuhigten Zone“ zu kommen und trotz langjähriger Beziehung auch noch ein lustvolles Liebesleben praktizieren zu können, benötigt man nicht nur die entsprechenden Gefühle, sondern auch Mut, Engagement und vor allem auch Willen, die Zweisamkeit umzusetzen und zu genießen. Das Bezirksblatt traf den Ratgeber-Autor und Regisseur Bernhard Moritz zum Gespräch.

Wie bringt man einen Erotik-Praxisratgeber formgerecht auf die Bühne?
Bernhard Moritz:Die Idee ist von Manfred Schild, dem Intendanten des Kellertheaters ausgegangen. Der Ratgebermarkt ist ja überfüllt mit unterschiedlichen Büchern über Tipps und Tricks in allen Bereichen. Vom Garten über das gesund und schlank werden bis zum Sex. Und man kann davon ausgehen, dass sich viele Paare entweder schon einen Erotikratgeber gekauft haben oder sich zumindest mit dem Gedanken gespielt haben, das zu tun.
Doch die spannende Frage ist ja dann, was macht man wirklich damit? Und das ist eigentlich die Kernidee dieser Sommerkomödie.

Wie lange dauert der Prozess von der Idee bis zur fertigen Bühnenversion?
Wir haben uns im Herbst zusammengesetzt und die Grundstruktur entwickelt und dann hat Manfred Schild, der ja in diesem Jahr den Hörspielpreis von Ö1 gewonnen hat, einmal so eine Grundstruktur entworfen. Uns war es wichtig, dass wir ein typisches Paar, das in die "Ehejahre" gekommen ist, zeigen,. Die Kinder sind aus dem Haus, man hat sich beziehungstechnisch eingerichtet und weiß aber andererseits, dass diese neue "Freiheit" und Unabhängigkeit in vielen Bereichen des Paarseins neue Chancen eröffnet; gerade auch im Erotischen. Und auf diesen Weg macht sich das Ehepaar Maria und Paul Schäfer. Und das natürlich nicht ohne Missverständnisse rund um das Wiederentdecken der gemeinsamen Erotik.

Wie viel Mitspracherecht hat man hier als Autor? Auch bezogen auf die Auswahl der Schauspieler?
Ich als Regisseur habe vom Kellertheater freie Hand gehabt, was die Auswahl der Schauspieler betrifft und ich bin froh, dass es gelungen ist Stephan Lewetz und Rita Dummer für diese Produktion zu bekommen.
Es sind zwei gestandene Schauspieler, die mit Leichtigkeit, Lust und Spielwitz an die Sache herangehen, und die sich auch trauen und mutig sind.
Fredi Fritz, der ja in unserem "Theater im Container" für das Bühnenbild und Licht verantwortlich ist, wird für "Früherbst für Anfänger" das Bühnenbild gestalten.

Wie ist der Titel "Frühherbst für Anfänger" entstanden?
Manfred Schild hatte da eine sehr gute Idee. Das Ehepaar steht mitten im Leben aber eben auch in der Mitte des Lebens, sozusagen im "Frühherbst" (Zitat Manfred Schild). Und der Begriff Frühherbst beschreibt es aus meiner Sicht sehr gut. So zwischen 45 und 50 beginnt ja sowas wie die zweite Lebenshälfte. Viele Paare lieben sich, aber das mit dem Begehren ist nicht mehr so stark und kreativ wie in den ersten Jahren und viele haben durch Kinder und Familie verlernt, ihre sinnliche Seite zu pflegen und bemühen sich, diese wiederzuentdecken. Und das erklärt eben auch, warum sie "Anfänger" sind.

Was darf man sich als Theaterbesucher erwarten?
"Frühherbst für Anfänger" ist eine Sommerkomödie mit Witz und Leichtigkeit aber auch mit Tiefgang, und ich bin fest überzeugt, dass sich viele Paare wiedererkennen und hoffentlich darüber lachen können. Es ist eine Komödie, bei der man spürt dass der Autor seine Figuren mag und sie liebevoll durch die Fettnäpfen begleitet, die eben vorhanden sind, wenn man sich wieder bemühen möchte, mehr Sinnlichkeit und Erotik in den Beziehungsalltag zu bringen und gleichzeitig irgendwie spürt, dass es neben den Fettnäpfchen auch ein vermintes Gelände auf diesem Weg gibt.

Mehr Infos: www.kellertheater.at

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