Ein Winter wie im Bilderbuch

Geschäftsführer Elias Walser zeigt sich zufrieden mit der vergangenen Saison
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  • hochgeladen von Julia Scheiring

Eigentlich geht der Tourismus-Winter ja von 1. November bis zum 30. April. Der April wird die Zahlen aber voraussichtlich nicht mehr stark beeinflussen. Und die können sich heuer durchaus sehen lassen. "Es war ein Winter wie im Bilderbuch", schwärmt Elias Walser, Geschäftsführer der Olympiaregion Seefeld. "Das haben wir uns nach den letzten Jahren auch wieder verdient." Es sei die perfekte Winterlandschaft gewesen, die viele Gäste auf das Sonnenplateau gelockt hat. Wobei dieser Name heuer nur bedingt zugetroffen habe: "Im Vergleich zu anderen Wintern gab es heuer nur sehr wenig Sonnentage und die sind eigentlich entscheidend. Da waren wir heuer nicht verwöhnt, das spüren vor allem unsere Schigebiete", erklärt Walser. Nichtsdestotrotz kann der vergangene Winter als Erfolg verbucht werden - vor allem die Hotels jubeln. Rund 970.000 Nächtigungen kann die Olympiaregion heuer verzeichnen, das sind zirka 40.000 mehr als noch im letzten Jahr. 

Der Großteil der Gäste kam erwartungsgemäß aus Deutschland. Im Vergleich zum letzten Winter kamen noch einmal sieben Prozent mehr deutsche Gäste. Auch die Besucherzahlen aus Österreich haben zugenommen, ebenso jene aus Russland. Rückgänge verzeichnet man unter anderem bei den italienischen Gästen. Elias Walser kann sich das nicht erklären: "Wir wissen nicht, woran das liegt. Seit 2010 verlieren wir in Italien ständig. Wir versuchen dem aber entgegenzuwirken." Auch die britischen Touristen haben nachgelassen: "Wir glauben aber nicht, dass das etwas mit dem Brexit zu tun hat. Das hängt oft auch stark von den Flugangeboten ab", beschwichtigt der Geschäftsführer. 
Im Zuge der bevorstehenden Nordischen WM will der Tourismusverband die Werbung in den Benelux-Ländern sowie Großbritannien etwas reduzieren und sich mehr auf den skandinavischen Raum konzentrieren. "Das könnte ein Türöffner für uns sein, wenn wir unseren Markt im Rahmen der WM hier bewerben", zeigt sich Walser zuversichtlich. Ob man danach in diesen Ländern weiterarbeiten will, werde man nächstes Jahr sehen. Weitere Märkte, die man in Zukunft besser erschließen möchte, sei der Osten Österreichs sowie Bayern und die Schweiz - hier liege sehr viel Potenzial.

Ein Trend, der sich auch in Seefeld zeigt sind die Kurzurlaube. Der durchschnittliche Aufenthalt beträgt in etwa vier Tage. "Das ist im tirolweiten Vergleich sehr wenig, liegt aber auch daran, dass das Seefelder Plateau eher eine Region für verschiedene Aktivitäten und weniger für den reinen Schiurlaub ist", so Walser. Der Trend zeigt sich auch bei anderen Zahlen: Während nämlich die Zahl der Nächtigungen in den letzten 20 Jahren um 0,5 Prozent abgenommen hat, ist die Zahl der Ankünfte um 75 Prozent gestiegen. "Das zeigt einerseits, dass die Gäste immer weniger lang bleiben, andererseits bedeutet das, dass wir viel mehr Gäste haben", erklärt Walser.

Über die Hälfte der Übernachtungen gehen auf das Konto von Seefeld, gefolgt von Leutasch mit 25 Prozent. Schlusslicht bildet Scharnitz mit 2 Prozent. Ein Plus konnten aber alle Plateau-Orte verzeichnen. Der starke Schneefall habe aber nicht wirklich eine finanzielle Ersparnis gebracht: "Die Grundbeschneiung findet sowieso schon im November statt, da wissen wir noch nicht, wie der Winter wird", erklärt der Geschäftsführer und fügt hinzu: "Es war sogar eher mehr Aufwand, den ganzen Naturschnee in den Griff zu bekommen und aufzubereiten." Schlussendlich sei es aber gut geglückt, es habe kein Chaos gegeben und die An- und Abreise war zu jeder Zeit möglich.

Wie bereits erwähnt geht der Winter ja eigentlich noch bis Ende April. Viel wird sich jedoch nicht mehr ändern, viele Hotels haben auch schon zugesperrt. Elias Walser ist auf jeden Fall zufrieden: "Das war wieder einmal ein Winter wie damals."

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