Auftakt der Rad-WM in Tirol: Mit über 50 km/h durch Telfs, Pettnau und Zirl - mit Video
Endlich geht's los: Die Rad-WM in Tirol startete am Sonntag mit dem Teamzeitfahren von Ötztal bis Innsbruck und sorgte in den Ortschaften entlang der Hochgeschwindigkeitsstrecke für runde Begeisterung.
TELFS/PETTNAU/ZIRL. Tausende Zuschauer säumten am Sonntag die Strecke vom Eingang ins Ötztal (Area47) über das Inntal - durch Telfs, Pettnau, Zirl und Unterperfuss - bis nach Innsbruck: Das Mannschaftszeitfahren war der Auftakt für die Rad-Weltmeiterschaft 2018 in Tirol-Innsbruck.
Mit hohem Tempo - bis zu 60 km/h schnell - strampelten am Vormittag die Athletinnen der 12 Damenteams und ab 14:40 Uhr die Elite-Fahrer in 22 Herrenteams den Medaillen entgegen, sorgten für tolle Stimmung und ein einmaliges Radsporterlebnis auf höchstem Niveau bei den Ortsdurchfahrten. In Zirl wurde sogar eine Video-Wand aufgestellt, damit waren die Zuschauer im Zentrum der Marktgemeinde live über ORF-SPORT+ beim gesamten Rennen dabei.
Deutsche Damen holen erstes WM-Gold
Bei der ersten WM-Entscheidung, beim Teamzeitfahren der Damen am Sonntag-Vormittag, ging es schon sehr knapp her: Das deutsche Canyon/Sram Racing-Team (Alena Amjaljusik, Alice und Hannah Barnes, Elena Cecchini, Lisa Klein und Trixi Worrack) holte nach 54,5 km überraschend Gold vor zwei Mannschaften aus den Niederlanden (Siegerteam im Video unten gleich zu Beginn, Anm. d. Red.). Silber und Bronze gingen an die Teams "Boels" (+21,90 Sek.) und "Sunweb" (+28,67).
Quick-Step holte Zeitfahr-Gold
Bei den Herren sorgte der Profi-Rennstall Quick step für die schnellste Zeit von Ötztal über eine 62,4 km lange Strecke bis vor die Hofburg in Innsbruck. Dafür benötigte das Siegerteam mit Kasper Asgreen (DEN), Laurens de Plus (BEL), Bob Jungels (LUX), Yves Lampaert (BEL), Maximilian Schachmann (GER) und Niki Terpstra (NED) 1:07:25,94 Stunden und war 18,46 Sekunden vor dem Titelverteidiger-Team Sunweb. Bronze ging an das BMC Racing-Team.
ÖRV-Profis schwärmen von der Radsportbegeisterung in Tirol
Das Team Trek-Segafredo mit den Österreichern Matthias Brändle und Michael Gogl beendete das Mannschaftszeitfahren der Herren auf dem 7. Platz, gefolgt von Bora-Hansgrohe um Felix Großschartner, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger.
Als bestes rot-weiß-rotes Continental-Team belegte Vorarlberg-Santic den 14. Platz, die Lokalmatadoren vom Tirol Cycling Team wurden 17. Schon beim Start in der AREA 47 im Ötztal, dem ultimativen Outdoor Playground Europas, feuerten über 3.000 Zuschauer die Profis an. Tausende Besucher säumten die 62,4 Kilometer lange Strecke mit den Hotspots in Zirl und Axams. „Es war teilweise so laut, dass ich nicht mehr den Funk hörte“, meinte etwa Ex-Ö-Tour-Sieger Riccardo Zoidl.
Gänsehaut verspürte auch der junge Tirol-Profi Florian Gamper: „Mit solchen Zuschauermassen hätten wir alle nicht gerechnet!“ Bora-Profi Lukas Pöstlberger, dessen Team sich mehr ausgerechnet hätte, sprach danach von einem „rot-weiß-roten Fahnenmeer!“ Und für Matthias Brändle, der am Mittwoch im Elite-Zeitfahren im Einsatz sein wird, war das erst der Beginn: „Der Radsport lebt in Österreich. Das ist schon heute eine ganz gewaltige WM!“
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