Roadtrip durch das Lammertal: Schwerverkehr weicht Autobahnmaut aus

Rußbachs Bürgermeister Sepp Grasl befürwortet die Initiative des Vereins Lebensraum Salzkammergut zur Eindämmung des Schwerverkehrs auf der Pass Gschütt Bundesstraße und stellt klar: "Mautflüchtlinge wollen wir eindämmen, weil uns unsere Heimat viel Wert ist". | Foto: Kaserer
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  • Rußbachs Bürgermeister Sepp Grasl befürwortet die Initiative des Vereins Lebensraum Salzkammergut zur Eindämmung des Schwerverkehrs auf der Pass Gschütt Bundesstraße und stellt klar: "Mautflüchtlinge wollen wir eindämmen, weil uns unsere Heimat viel Wert ist".
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RUSSBACH/LAMMERTAL (ap). "Seit Einführung der LKW-Maut auf der Autobahn fahren Lastwagen verstärkt durch Rußbach. Das ist nicht nur eine subjektive Beobachtung unserer Bürger, sondern auch durch den Verein Lebensraum Salzkammergut und anhand von Zählungen nachgewiesen", erklärt der Rußbacher Bürgermeister Josef Grasl.
Dieser Verein fordert eine LKW-Durchfahrbeschränkung auf der Route Gmunden bis Eben, denn der Schwerverkehr dort – und so auch durch das Lammertal – nehme ständig zu. Laut den Verkehrszahlen um plus 50 Prozent in den vergangenen fünf Jahren.

"Strafe ist billiger als Maut"

Die Lenker würden diese Route wählen, weil sie eine Mautersparnis pro Durchfahrt von bis zu 52 Euro bringt. "Die Strafe, wenn die LKW-Fahrer als Mautflüchtlinge erwischt werden, ist oft geringer, als die Maut selbst. Das ist das Tragische an der Sache", seufzt Grasl. Auf der kurvenreichen Pass Gschütt-Straße ist Überholen oft unmöglich, was lange Fahrzeugkolonnen hinter durchfahrenden Lastwagen zur Folge hat.

"Wir fordern eine Sperre"

„Es gibt keinen vernünftigen Grund für LKW-Durchfahrtsverkehre in Erholungsregionen wie dem Lammertal. Sie haben nichts mit regionaler Wirtschaft zu tun und verursachen nur zusätzlichen Straßenlärm und unnötige Luftschadstoffe. Überregionale Transporte sollen Autobahnen nutzen. Die Region ist davon an drei Seiten umgeben“, so Barbara Kern, Obmann-Stellvertreterin des Vereins, der für die Pass Gschütt-Straße die Verordnung einer selben Durchfahrbeschränkung für LKW größer 3,5 Tonnen wie sie für den Pötschenpass bereits seit dem Jahr 2011 besteht, fordert. Ausgenommen soll der regionale Wirtschaftsverkehr, also der Ziel- und Quellverkehr sein. Laut Verein würden damit jährlich 10.000 bis 13.000 Brummi-Fahrten auf die Autobahnen rückverlagert werden.

"Auf allen Straßen kassieren"

Für Verkehrslandesrat Hans Mayr ist das aber keine echte Lösung. "Wir haben diesen Ansatz schon prüfen lassen. Sowohl die Bezirkshauptmannschaft Hallein, als auch jene in St. Johann bezweifeln die Wirksamkeit einer sektoralen Sperre. Meiner Meinung bringt das nur eine Verlagerung", so LR Hans Mayr. Aus seiner Sicht wäre eine flächendeckende Schwerverkehrsabgabe für alle Straßen sinnvoller. "Dagegen sträubt sich allerdings die Wirtschaftskammer massiv", so Mayr, der das erhöhte LKW-Aufkommen durch Rußbach und das Lammertal nicht bestreitet. "Aber es ist eine heikle Sache, denn wir wollen ja auch der heimischen Wirtschaft damit nicht schaden", so Mayr abschließend.

Lesen Sie dazu auch den KOMMENTAR von Angelika Pehab

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