Exelberg ist "riskante Strecke"
224 Unfälle, 249 Verletzte und 10 Getötete – das ist die 10-Jahresbilanz auf dem Streckenabschnitt.
TULLN / BEZIRK. "Jeder Unfalltote ist einer zu viel", stellt Bezirkshauptmann Andreas Riemer fest.
Riskante und gefährliche (Motorrad-)Strecken gibt es einige im Bezirk – die wohl bekannteste ist jene, die über den Exelberg führt. Bei einem Pressegespräch brachten Bezirkshauptmann Andreas Riemer und Chefinspektor Leopold Heindl vom Bezirkspolizeikommando näher, welche Maßnahmen gesetzt werden, warum Unfälle passieren und wie viele Tote in den letzten Jahren verzeichnet wurden.
Seit mittlerweile zwölf Jahren ist Riemer im Bezirk Tulln, dass der Exelberg "eine riskante Strecke ist", betont er. Motorrad- und Autofahrer ließen hier in den letzten zehn Jahren ihr Leben (lt. Statistik Austria 2007 bis 2016), 10 Personen waren es gesamt. Dass man darauf mit Kontrollen reagiert und die Unfallursachen einzeln beleuchtet wurde, erklärt Riemer. Dann komme es zu Verkehrsverhandlungen, bei denen sich in weiterer Folge herausgestellt habe, dass es "am Exelberg vier gefährliche Bereiche gibt". So weise etwa eine Stelle – nämlich jene von Kilometer 18,6 bis 18,9 – eine verminderte Griffigkeit auf. Die Maßnahme: "Hier wird eine neue Dünnschichtdecke aufgetragen", informiert der Bezirkshauptmann. Dass besagte Strecke nun zum Bezirk Tulln gehört, liegt in der Bezirksauflösung begründet: "Wir haben 95 Prozent geerbt", so Heindl, der betont, dass "wir (Anm. die Polizei) laufend Geschwindigkeitskontrollen durchführen". Aber "unser Geschäft funktioniert nur bei Schönwetter", sagt der Chefinspektor abschließend. Grundsätzlich sei man in ständigem Austausch mit der Bezirkshauptmannschaft, um Gefahrensituationen unter die Lupe zu nehmen.
Zur Sache
Wussten Sie eigentlich, dass das Kuratorium für Verkehrssicherheit Unfälle auf ihre Ursache auswertet? In weiterer Folge finden Verkehrsverhandlungen statt, warum es zu den Unfällen kam, wird geprüft. Dann werden Maßnahmen eingeleitet. So entstand auch die Linksabbiegespur nach Wolfpassing, von Königstetten kommend. Weitere Unfallhäufungspunkte: Kirchbach L120. Auf der L27/L2165 in Großweikersdorf kam es etwa im März 2016 zu gleich drei Unfällen, auch in Langenrohr kracht's immer wieder – und zwar östlich des Bahnhofes in Fahrtrichtung Wien. Gefährliche Strecken: B1, Tulbingerkogel, Rappoltenkirchen.
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