Gemeinde pocht auf "Erhalt des ÖJAB-Hauses"
Kommunalpoltiker erstellen Resolution; Präsident und Asylwerber zittern um Unterkunft.
SANKT ANDRÄ-WÖRDERN / NÖ. Es sind noch genau zehn Tage, dann ist hier Schluss: Wo während der Flüchtlingskrise bis zu 66 Asylwerber ihr Zuhause gefunden haben, wird es ab 1. Juli 2018 leer sein. Das ÖJAB-Haus in Greifenstein soll geschlossen werden. Und das ist die Auswirkung eines Beschlusses, der in der Generalversammlung gefasst wurde, wie Präsident Wilhelm Perkowitsch informiert. Eine Adaptierung des Objektes wäre notwendig, zudem hätte sich auch die Zahl der Flüchtlinge verringert (aktuell leben hier 40 Personen), so der Grund für die Schließung. Doch ganz so heiß soll die Sache nicht gegessen werden, man habe den 30. Juni "einmal ins Auge gefasst", es hänge natürlich auch davon ab, ob alle Personen "Unterschlupf gefunden haben". Zudem sei man gerade dabei zu eruieren, ob eine Mindestinstandsetzung finanziell machbar wäre, so Perkowitsch.
Integration funktioniert hier
"Typisch, der Kögl will wieder alles kaufen", hörte der geschäftsführende Gemeinderat der Bürgerliste, Alfred Kögl, als er den Vorschlag machte, dass die Gemeinde das Haus kaufen soll. Schließlich handle es sich hier um einen schönen Platz, man könne den Asylwerbern anbieten, dass sie hier noch einige Jahre bleiben und danach könne man den Platz verwerten. Da hat er aber die Rechnung ohne Wirt gemacht – denn Bürgermeister Maximilian Titz (ÖVP) schließt einen Kauf komplett aus, den Erhalt des Heimes unterstützt er aber. Daher soll in der kommenden Gemeinderatssitzung eine Resolution gefasst werden. Ob dieses Unterfangen glückt? – Die Bezirksblätter berichten weiter. Die Hoffnung stirbt zuletzt ... bei den Bewohnern, der Gemeinde und beim Präsidenten, der nur auf eine vorübergehende Schließung hofft: "Derzeit werden Begehungen durchgeführt und Rechnereien angestellt". Eventuell könne doch eine Entscheidung herbeigeführt werden, dass die Adaptierung gemacht wird, das Heim jedoch nur vorübergehend geschlossen wird.
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