Lastkrafttheater tourt im Bezirk
Interview Lastkrafttheater 2017 mit den beiden Gründern und Initiatoren des Lastkrafttheaters Max Mayerhofer (MM) und David Czifer (DC).
BEZIRK TULLN (red). Wie kommt man auf die Idee ein Theaterstück auf einem Lkw aufzuführen?
Davic Czifer: Max Mayerhofer und ich arbeiten nun schon seit einigen Jahren zusammen. Wir haben nach einem neuen Projekt gesucht und sind letztendlich auf die Idee gekommen Theater auf einem Lkw zu spielen. So haben wir vor 5 Jahren das Lastkrafttheater gegründet und starten damit heuer in unsere erste Jubiläumssaison.
Was sind die besonderen Herausforderungen beim Spiel auf einem Lkw?
Max Mayerhofer: Die LKW- Bühne hat eine geringere Tiefe als normale Bühnen und geht dafür mehr in die Breite. Deswegen haben wir schon seit mehreren Jahren eine Vorbühne, um die Spielfläche zu vergrößern und näher am Publikum sein zu können. Das Publikum muss bei uns immer in das Spiel einbezogen werden, was schauspielerisch eine echte Herausforderung darstellt. Es ist sozusagen ein interaktiveres Spiel als in einem herkömmlichen Theater.
Mit „Der Heiratsantrag“ und "Der Bär" starten Sie in die 5. Saison. Was erwartet die Besucher zum Jubiläum des Lastkrafttheaters?
MM: Heuer entführen wir unsere Besucher ins ferne Russland, in zwei turbulente Komödien von Anton Tschechow, die wir zu einer Geschichte verwoben haben. Es geht um alltägliche Probleme, die jeder von sich selber kennt; um Beziehungen zwischen Mann und Frau, die alle nicht von der Komik Tschechows verschont werden.
Ihr mobiles Ensemble ist mit dem Fahrzeug des Spediteurs Karl Gruber unterwegs? Wie kam es dazu?
MM: Eine der Schwierigkeiten an der Idee einer LKW-Bühne ist es natürlich erstmals den Lkw zu finden. Wir hatten, bevor wir mit unserer ersten Produktion "Der Weibsteufel" von Karl Schönherr das Lastkrafttheater offiziell eröffnet haben, circa ein einhalb Jahre Vorlaufzeit. Wir sind über das österreichische Bundesheer, der Freiwilligen Feuerwehr schließlich zur Arge LogCom "Friends on the Road" unserem heutigen Hauptsponsor gekommen. Hier wurde dann eine Rundmail an alle Frächter verschickt und Karl Gruber hat sich gemeldet.
DC: Wobei gesagt werden muss, dass Karl Gruber für uns wirklich eine große Hilfe darstellt. Er ist selbst ein begeistertet Laiendarsteller in der "Kapistranbühne" in St. Pölten. In unserem Verein vereinen sich seine beiden Leidenschaften: Lkw-Fahren und Theater spielen. Er fährt den LKW beinahe immer selbst zu unseren Auftritten und steht uns auch sonst immer mit Rat und Tat zur Seite.
MM: Es hat sich eine große Freundschaft zwischen uns allen entwickelt. Wir sind ein wunderbares Team.
Sie treten in ganz Niederösterreich, Wien und dem Burgenland auf. Wie viele Besucher erwarten Sie?
DC: Wir konnten letztes Jahr mit "Es war die Lerche" von Ephraim Kishon einen neuen Besucherrekord einfahren und konnten vor unserem LKW über 3500 Besucher begrüßen. Heuer hoffen wir mit den beiden wunderbaren Volksstücken von Anton Tschechow diesen Rekord noch weiter ausbauen zu können.
Dieses Mal nehmen Sie sich mit "Der Heiratsantrag" und "Der Bär" zwei Komödien des russischen Dichters Anton Tschechow an. Warum gerade diese beiden Einakter?
DC: Wir wollten mit den beiden Einaktern, die wir zu einer Geschichte verwoben haben, wieder ein bisschen zu unseren Wurzeln, dem Volksstück zurück kehren und präsentieren zwei wunderbar turbulente Komödien, die mit viel Wortwitz und Slapstick unsere Besucher ins ferne Russland entführen. Wie immer bei uns, sind die beiden Stücke mit vielen russischen Liedern und bekannten Hits garniert, sodass wir hoffen, dass wir unser Publikum auch heuer wieder begeistern können.
Was erwartet die Besucher bei ihrer fünften Saison? Was gibt es Neues?
MM: Zum Jubiläum dürfen wir mit den beiden wunderbaren Schauspielern Jörg Stelling und Sandra Pascal gleich zwei neue Gesichter auf unserem LKW begrüßen. Heuer haben wir einen neuen LKW, der uns wieder etwas mehr Spielfläche bietet und wir kommen in viele neue Orte, die wir zum ersten Mal besuchen dürfen wie zum Beispiel Thaya, Sieghartskirchen oder Wr. Neustadt.
DC: Die Zuschauer erwarten viele wunderbare Pointen, die von Nicole Fendesack mit ihrem großartigen Gespür für Slapstick und Wortwitz perfekt in Szene gesetzt wurden und mit vielen schönen russischen Volksliedern untermalt werden. Der Eintritt ist bei uns wie immer FREI und wir freuen uns über viele Besucher, denen wir einen unvergesslich komischen Abend bescheren möchten.
Termine:
6. Mai 2017, 18.30 Uhr, Sitzenberg-Reidling, Leopold Figl Platz.
24. mai 2017, 19.30 Uhr, Sieghartskirchen, Rathauspark.
8. Juni 2017, 19 Uhr Klosterneuburg, Stiftsplatz.
5. Juli 2017, 19.30 Uhr Fels/Wagram, Hauptplatz.
Weitere Infos und alle Termine auf www.lastkrafttheater.com
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