Minderjährige mit Pornos erpresst
17-jähriger Lehrling auf der Anklagebank.
BEZIRK TULLN (ip). Anfangs freiwillig schickte eine 11-jährige Deutsche via Facebook und Instagram Nacktfotos von sich an einen 17-jährigen Lehrling aus dem Bezirk Tulln. Dieser wollte „Härteres“ und drohte, die bereits vorhandenen Aufnahmen entsprechend zu verbreiten, falls das Mädchen seinen sexuellen Bedürfnissen nicht nachkomme. Als die Ansprüche des Burschen dem Mädchen im Oktober 2016 schließlich zu pervers wurden, hielt es dem Druck nicht mehr stand.
Umfassende Therapie
Zu den Vorwürfen von Staatsanwalt Thomas Korntheuer zeigte sich der Bursche beim Prozess am Landesgericht St. Pölten geständig, was sich bei einer Strafdrohung bis zu 30 Monaten Haft für Jugendliche entsprechend mildernd auswirkte. Darüber hinaus verwies Verteidigerin Daniela Anzböck auf die bisherige Unbescholtenheit ihres Mandanten.
Aufgrund der Aussagen des Beschuldigten erschien dem Schöffensenat eine Präventivstrafe notwendig, deren wichtigstes Ziel sei, den Lehrling von weiteren derartigen Straftaten abzuhalten. Jugendrichter Markus Grünberger ordnete daher über die fünfmonatige Bewährungsstrafe hinaus an, dass sich der Angeklagte einer umfassenden Therapie unterzieht, die er während der Probezeit von drei Jahren dem Gericht regelmäßig nachzuweisen hat. Begleitend erhält der Bursche Bewährungshilfe. Nach Rücksprache mit Anzböck nahm der 17-Jährige das Urteil an. Durch den Rechtsmittelverzicht des Staatsanwalts ist das Urteil daher rechtskräftig.
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