Tulln: Das sind unsere "Hitze-Heroes"
Die Hitze ist schier unerträglich – dennoch wird gearbeitet. Ein Lokalaugenschein im Bezirk.
BEZIRK TULLN. Tulln, 36 Grad Celsius, die Frisur sitzt ... der Mensch schwitzt ... könnte man bei den hochsommerlichen Temperaturen hinzufügen. Ob auf dem Feld im Traktor, ob beim Dachdecken oder im Büro: Die Hitze hat uns fest im Griff. Daher haben sich die Bezirksblätter mit einem überdimensional großen Thermometer aufgemacht, um die "Hitze-Heroes" im Bezirk aufzuspüren.
Ofenfrisch und heiß
Wenn alle schlafen, wird in der Bäckerei Weiß in Michelhausen bereits fleißig gebacken: Caroline Wallner beginnt pünktlich um 24 Uhr, ab 3 Uhr morgens sind auch Kollege Erwin Doppler und Chefin Maria Weiß in der Backstube.
"Die Temperatur hab ich noch nie gemessen",
lacht Weiß. 28 Grad hat es um 5 Uhr vor dem Backofen, gefühlt sind es jedoch 40. Die ersten Schweißperlen machen sich während des Fotoshootings vor dem Backofen auf der Stirn bemerkbar, doch das werden nicht die letzten sein. Denn schon wird fleißig eingepackt: "Die Sackerl müssen befüllt werden", sagt die Chefin, damit diese unverzüglich via Hauszustellung von ihr verteilt werden können. Inzwischen schlichtet Sandra Polt im Verkaufsraum das frische Gebäck. Ofenfrisch und heiß, versteht sich.
Der Hitze "entkommen" ist man bei der Firma Heidecker. Bei diesen Temperaturen auf dem Dach? "Genau das ist der Grund, warum wir Betriebsurlaub haben", erklärt der Chef. Von Urlaub ist in der Tennisschule von Norbert Richter in Muckendorf keine Rede – im Gegenteil: Derzeit werden die Mini-Melzers trainiert.
Das ist "tropisch"
Am Vormittag auf dem Sandplatz, der ab und an mit Wasser bespritzt wird, am Nachmittag in der Halle. "Das ist tropisch", lacht Richter,
"da müssen wir viel trinken. Eis gibt es keines: "Da ist zu viel Zucker drin, das ist beim Hochleistungssport kein Thema",
weiß er noch aus der Zeit, als er Jürgen Melzer trainiert hat. "Als wir auf der ganzen Welt und Malaysia unterwegs waren und auf dem Hartplatz gespielt haben, da war es unerträglich heiß", erinnert er sich. Daher kann ihm die Hitze jetzt nichts anhaben.
Wasser erfrischt
Stichwort unerträglich – trotz 44° C wird auch in Wagram am Wagram gearbeitet:
"An der Engstelle wird die Fahrbahn verbreitert und es wird eine neue Verschleißschicht aufgetragen",
informiert Martin Caloupek, Leiter der Straßenmeisterei Kirchberg.
In der Pause flüchten die Arbeiter in die Bauhütte, im Kühlschrank ist kaltes Wasser. Ein Liter pro Tag wird jedem Mitarbeiter vom Land NÖ zur Verfügung gestellt, wenn das Thermometer über 30 Grad anzeigt. Und der ist auch schnell weg, denn trinken ist ja bekanntlich die beste Erfrischung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.