Tulln: Vermeintliches Vergewaltigungsopfer soll gelogen haben
Sexualverbrechen wird ausgeschlossen, Frau machte falsche Angaben. Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.
TULLN (bt). Seit zehn Tagen wird nun auf Hochtouren ermittelt: Eine Frau gab an, nach einem Heurigenbesuch von 12. auf 13. Mai nackt in einer Wohnung in Tulln aufgewacht zu sein. Sie sprach von einem "Filmriss". Zu viel Alkohol? K.-o.-Tropfen? Eine Vergewaltigung wurde vermutet.
Bereits am Freitag berichteten die Bezirksblätter, dass die Staatsanwaltschaft St. Pölten nicht mehr von einem Sexualverbrechen ausgeht. Nun wurde die Nacht rekonstruiert und wir haben weitere Details: "Was man sagen kann ist, dass die Erhebungsergebnisse diesen Verdacht nicht bestätigt haben. Einige Angaben, die die Frau zunächst gemacht hat, konnten nicht bestätigt werden", sagt Leopold Bien, Erster Staatsanwalt.
Keine sexuellen Handlungen
Tatsächlich traf die 40-Jährige in jener Nacht auf einen Mann mit arabischen Wurzeln. Allerdings handelte es sich um einen Bekannten von ihr, nicht wie angegeben um einen Fremden. "Den sie selbst zum Heurigenlokal bestellt hat und mit dem sie von Zeugen beim Austausch von Zärtlichkeiten beobachtet wurde", schildert Leopold Bien. Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll es keine sexuellen Handlungegen gegeben haben. Der Mann wurde bereits vernommen.
"Wobei schon zu betonen ist, dass die Frau nie wirklich von einem sexuellen Übergriff gesprochen hat. Nur die Umstände die sie geschildert hat, haben den Verdacht erregt", so Bien. Warum das vermeintliche Opfer falsche Angaben gemacht hat, ist unklar. "Die Alkoholisierung hatte nicht das Ausmaß, dass ein Verlust der Erinnerung vorlag." Nun wenden sich die Ermittlungen in Richtung Falschaussage. Für die Frau gilt die Unschuldsvermutung.
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