Tulln: Erster energieautarker Kindergarten

Bürgermeister Peter Eisenschenk und Umwelt-Stadtrat Johann Mayerhofer bei den Photovoltaik-Anlagen am Dach des Hallenbades – einem Teil der größten gemeindeeigenen Photovoltaik-Anlagen Österreichs. | Foto: Stadtgemeinde Tulln
  • Bürgermeister Peter Eisenschenk und Umwelt-Stadtrat Johann Mayerhofer bei den Photovoltaik-Anlagen am Dach des Hallenbades – einem Teil der größten gemeindeeigenen Photovoltaik-Anlagen Österreichs.
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TULLN (pa). Umweltschutz, Ökologie und ein Leben in Einklang mit der Natur sind für Stadt und Bürger selbstverständlich – mit dem langfristigen Ziel der Energieautarkie. Ein weiterer Baustein dazu: Bis 2019 wird der erste energieautarke Kindergarten errichtet – als einer der ersten in ganz Niederösterreich. Auf wissenschaftlicher Ebene wird das Thema am 18. Juni in einem Kolloquium mit dem mehrfach international ausgezeichneten Wissenschafter Prof. DDr. Franz Josef Radermacher unter dem Titel „Welt mit Zukunft“ behandelt.
„Schon in wenigen Wochen wird der Spatenstich für den neuen Kindergarten in Neuaigen gesetzt – und damit für ein ganz besonderes Umwelt-Vorzeigeprojekt: Der Kindergarten wird dank Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe völlig energieautark sein“, zeigt sich Bürgermeister Peter Eisenschenk stolz auf das neue Vorzeigeprojekt der Gartenstadt Tulln.

Wasser-Wärmepumpe und Batteriespeicher

Geheizt wird der neue Kindergarten Neuaigen mit einer Wasser-Wärmepumpe. Der Strom für den Betrieb der Pumpe sowie für den gesamten weiteren Strombedarf – von der Beleuchtung bis zur Speisenzubereitung in der Küche – wird von der Photovoltaik-Anlage am Dach direkt in die Leitungen fließen. Für Stromspitzen sowie sonnenarme Stunden kommt eine innovative Technik zum Einsatz – nämlich leistungsstarke Batteriespeicher. Wird hingegen mehr Strom als notwendig produziert, zum Beispiel in den Sommermonaten, wird dieser ebenfalls direkt in Neuaigen genutzt, indem er in die Straßenbeleuchtung eingespeist wird.

Photovoltaik auch für Kindergarten Zeiselweg

Ebenfalls in diesem Sommer steht der Baubeginn des neuen Kindergartens am Zeiselweg auf dem Programm und auch hier wurde für die Umwelt vorgedacht: Geheizt wird mit umweltfreundlicher Fernwärme, gespeist von Waldhackgut aus dem stadteigenen Forst – diese Anlage besteht seit 2004 und laufend werden neue Gebäude an das Netz angeschlossen. Am Dach wird auch bei diesem Kindergarten eine Photovoltaik-Anlage installiert und deren produzierter Strom direkt die Leitungen des Gebäudes eingespeist. Zum Stromausgleich wird auch hier ein Batteriespeicher eingebaut.
Umweltstadtrat Johann Mayerhofer: „Insgesamt wird der auf den beiden neuen Kindergärten produzierte Strom zu 97 Prozent direkt in diesen Gebäuden genutzt – ein wichtiger Schritt in Richtung unseres Zieles der energieautarken Gemeinde.“

Klares Ziel: Energieautarkie

Mittelfristig möchte die Stadtgemeinde Tulln den eigenen Bedarf zu 100 Prozen mit „grünem“ Strom decken – und ist auf bestem Weg dorthin: Die Stadt betreibt die größte kommunale Photovoltaik-Anlage Österreichs, die nun um die beiden Kindergärten erweitert wird. Bereits jetzt decken die Paneele auf den Dächern der öffentlichen Gebäude 38 Prozent des Strombedarfes der gemeindeeigenen Einrichtungen ab.

Veranstaltung am 18. Juni: „Welt mit Zukunft“

Die Stadt Tulln setzt mit diesen und vielen weiteren Maßnahmen Maßstäbe im Bereich von Ökologie und Umweltschutz und trägt damit dazu bei, dass die Welt 2050 nicht vor dem Kollaps steht – denn dies ist eines von drei Szenarien, die Prof. DDr. Franz Josef Radermacher als Ergebnisse seiner jahrzehntelangen Arbeit am Thema „Welt mit Zukunft“ beschreibt. Die anderen Möglichkeiten: Wir landen in der Ökodiktatur mit Brasilianisierung, wo nur wenige über die schwindenden Vorräte von Öl, Düngemitteln oder Wasser herrschen, oder wir können die Ressourcenverknappung rechtzeitig zu einer globalen ökosozialen Marktwirtschaft hinwenden – es liegt an uns und dem, was wir heute tun.
Die Thesen von Prof. DDr. Radermacher und vor allem die kritische Auseinandersetzung damit sind Teil der Ausstellung „Garten der Künstler“ (noch bis 30. September im Rathaus/Minoritenkloster) – und eines großen Schwerpunkttages am 18. Juni.
Machen auch Sie mit und werden Sie aktiver Teil einer Wandelgesellschaft, die weltweit zur friedlichen großen Transformation beiträgt!

Kolloquium „Welt mit Zukunft“

Montag, 18. Juni, ab 9 Uhr, Danubium (Brüdergasse 1-3)
Lassen Sie uns die Weichen in die richtige Richtung stellen - werden Sie Teil der "Welt mit Zukunft" und diskutieren Sie mit!
9:00 Uhr: Beginn, Keynote von Prof. DDr. Franz Josef Radermacher, Mitbegründer der „Global Marshall Plan“-Initiative
10:00 Uhr: Impulse der Universität für Bodenkultur: Dr. Christian Obinger, Vize- Rektor der Universität für Bodenkultur und Fachvortrag von Dr. Christoph Görg, Institut für Soziale Ökologie
10:30 Uhr: Diskussion / Fragen aus dem Publikum
14:00-17:00 Uhr: Markt der Möglichkeiten in der Ausstellung „Garten der Künstler“,
Rathaus/Minoritenkloster: Initiativen für Nachhaltigkeit: Lernen Sie die Organisationen, Institutionen und Menschen kennen, die sich um die Zukunft bemühen und kommen Sie ins Gespräch mit DDr. Franz Josef Radermacher.

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