Aus für Aicher's Dorfgasthaus

Putz bröckelt von der Decke. | Foto: privat
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RAPPOLTENKIRCHEN. "Es ist wirklich Wahnsinn, es gilt noch Finanzielles abzuklären", sagt Nastassja Aicher.

Vor einem Jahr war die Gemeinde Sieghartskirchen für ihr Gasthaus auf der Suche nach neuen Pächtern, Bernd und Nastassja Aicher voller Tatendrang. Auferlegt wurde dem Ehepaar jedoch auch die Lieferung der Mahlzeiten für die Kindergärten sowie Essen auf Rädern. Man wusste, worauf man sich einließ. Oder auch nicht?

Die Schlüsselübergabe ging am 1. August 2016 über die Bühne, umgehend hätten sie aufsperren sollen, doch es gab einiges zu tun: "Der Müll der Vormieterin musste auch noch ausgeräumt werden", so Aicher. Bald musste das Wirte-Ehepaar jedoch auch feststellen, dass keine Betriebsanlagengenehmigung vorlag, aufgesperrt wurde – auf Druck der Gemeinde – trotzdem. "Aus Gefallen für die Bürgermeisterin", erklärt die Wirtin, der immer gesagt wurde, dass man die Genehmigung nicht benötige. Essen für Kindergärten und Essen auf Rädern wurde mit der Aktion jedoch sichergestellt.

Offenbar hatte man es sich dann im Rathaus doch anders überlegt, die Betriebsanlagengenehmigung wurde eingeholt, am 17. September dampfte es dann aus allen Töpfen - aufg'sperrt wurde.

Vom Regen in die Traufe

Boykottiert wurden die neuen Pächter von der Bevölkerung, erzählt Aicher weiter, denn man habe die von der Vorpächterin erwartete Ablösesumme nicht bezahlt. Diese sollen "Rufmord" begangen haben, bei einem von der Bürgermeisterin einberufenen Gespräch mit den Aichers und der Bevölkerung soll sie erwähnt haben, dass "wenn die Leute nicht zu uns kommen, hier ein Asylheim errichtet wird", erzählt Aicher.

Die Gäste blieben fern, gekocht wurde jedoch weiterhin und zwar für Essen auf Rädern und für die Kindergärten. Letztere jedoch bemängelten die geringe Menge – auch an Fleischgerichten. Nachdem Aicher die Speisepläne auswerten ließ, stand jedoch fest, dass die Portionen zu groß seien und auch zu viel Fleisch verkocht wurde, wonach sie sich nun veranlasst sieht, 30.000 Euro nachzuverrechnen.

Gefahr in Verzug?

Doch dem nicht genug: Die Lüftung ist zu schwach, der Putz fällt von den Wänden, beim Gasherd fehlt ein Ventil. Letzteres bedeute Gefahr in Verzug: "Wir können hier in die Luft fliegen", so die Wirtin, die zweifelsohne im Stich gelassen: Die eine Firma sagt, dass das passt und so abgenommen wurde, die andere ist gegenteiliger Meinung. Fest steht jedoch, dass dies eingebaut werden sollte, da der Herd nicht baugleich dem Vorgänger ist. Und der wurde von der Gemeinde angekauft. Jetzt hält Aicher jedenfalls die Kündigung der Gemeinde in Händen, die Pacht habe sie sich einbehalten, am 15. September findet die Schlüsselübergabe statt.

Auf Nachfrage der Bezirksblätter Tulln heißt es vonseiten der Gemeinde: "Die Marktgemeinde Sieghartskirchen möchte zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund eines laufenden Rechtsverfahren dazu jedoch keine Stellungnahme abgeben. Sobald es eine Entscheidung hierzu gibt, werden wir Sie natürlich gerne informieren".

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