Bezirk Tulln: AK holt 4 Mio. € für Mitglieder
TULLN / KLOSTERNEUBURG / BEZIRK. Auf knappe 6.000 Beratungen blickt die Arbeiterkammer im Jahr 2017 zurück: "Es macht uns stolz", führt Vizepräsident Michael Fiala im Rahmen der Pressekonferenz in Tulln aus. Vier Millionen Euro habe man erkämpft, diese Zahl zeige aber auch, dass es einige Probleme gibt.
Kündigung im Krankenstand
"Muss ich im Krankenstand erreichbar sein?", "Kann man im Krankenstand gekündigt werden?" – diese Fragen würden oft gestellt werden, "das Thema Krankenstand ist eines unserer Schwerpunkte" führt Tullns AK-Chef Günter Kraft aus. Rene Strametz wartet umgehend mit einem Beispiel auf. Ein junger Familienvater hat sich an der Hand verletzt, eine Woche später war er nicht nur seinen Job los, sondern auch gleich bei der Gebietskrankenkasse abgemeldet. "Das ist nicht rechtens", weiß Strametz, "eine sofortige Abmeldung ist rechtlich nicht zulässig", betont Kraft, dass schlussendlich die Abmeldung wieder zurückgenommen wurde. Für den 26-jährigen Arbeiter bedeutete das: Für die folgenden acht Wochen stand ihm damit, wie rechtlich vorgesehen, das Krankenentgelt zu. "Wir konnten auch in diesem Fall rasch und unbürokratisch helfen. So ist der junge Mann schnell zu dem ihm zustehenden Geld gekommen – insgesamt rund 4.000 Euro", sagt Kraft.
Große Brocken
Insgesamt habe die Bezirksstelle im Vorjahr mehr als vier Millionen Euro für Arbeitnehmer der Region erstritten: "Das umfasst sowohl die Steuerrückholaktion als auch den Konsumentenschutz. Den größten Brocken macht naturgemäß unsere Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen aus", sagt der Bezirksstellenleiter. Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr 5.974 Menschen an die Bezirksstelle gewandt. "Das zeigt, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle in allen Lebenslagen sind", fügt er hinzu. Dieses Profil habe man auch mit Veranstaltungen geschärft: "Auch Schulen greifen vermehrt auf unser Wissen zurück", sagt Kraft und nennt etwa die Bewerbungstrainings, die AK-Experten im Vorjahr in Schulen des Bezirks durchgeführt haben.
Zur Sache:
Bilanz 2017 - Bezirk Tulln:
Beratungen: 5.974
Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 3.669.553 Euro
Davon Insolvenzvertretung: 1.398.009 Euro
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 4.109.180 Euro.
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