Gallneukirchen wird bienenfreundlich

Foto: prudek/panthermedia
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BEZIRK (vom). Auf ihren Wiesen und in ihren Parks nimmt das Summen wieder stetig zu: Zwölf Pioniergemeinden in Oberösterreich setzen sich derzeit aktiv für den Bienenschutz ein. Nachdem im Jahr 2015 im Bezirk Urfahr-Umgebung Ottensheim als Pilotgemeinde startete, macht sich nun auch Gallneukirchen auf den Weg zur "Bienenfreundlichen Gemeinde". Nach der Erhebung der Ausgangssituation erfolgte unter Begleitung durch das Bodenbündnis Oberösterreich die Erarbeitung von Maßnahmevorschlägen, um den Bienen aber auch allen anderen bestäubenden Insekten artadäquate Lebensbedingungen zu ermöglichen. In einer intensiven Auseinandersetzung wurden bereits die ersten Schritte erarbeitet. "Der Gemeinderat hat schon im Herbst beschlossen, dass Gallneukirchen in Zukunft auf den Einsatz von glyphosathältigen Unkrautvernichtungsmitteln verzichtet", sagt Petra Royer von der Stadtgemeinde Gallneukirchen. Vernetzungstermine aller Gemeinden, die sich an dieser Initiative beteiligen, helfen, entsprechende Alternativen in der Unkrautbekämpfung zu erarbeiten. Ein Pfeiler stellt auch die Neubepflanzung dar. "Bei der Bepflanzung wurde auf die unterschiedlichen Blühtermine Rücksicht genommen, damit die Bienen ein ganzjähriges Nahrungsangebot vorfinden. Wir pflanzten bienenfreundliche Sträucher und legten bestimmte Bereiche als Blumenwiesen an", so Royer.

Wesentliche Rolle

Derzeit gibt es in Österreich rund 690 Bienenarten, viele davon kämpfen mit herben Verlusten oder sind gar vom Aussterben bedroht – einer der Gründe ist die sich verschlechternde Umweltsituation, etwa durch Umweltgifte oder Ausräumen der Landschaften. Darum begleitet das Bodenbündnis Gemeinden dabei, bienenfreundlich zu werden: Sie können eine wesentliche Rolle für den Bienenschutz vor Ort spielen, indem sie auf Pestizide auf öffentlichen Grünflächen verzichten, diese bienenfreundlich bepflanzen oder die Bevölkerung einladen, auch ihre Hausgärten in kleine Oasen für Bienen und andere Nutztiere zu verwandeln. „Wenn Boden und Bienen bei der Gemeindeentwicklung mitgedacht werden, werden Lebensbedingungen erhalten bzw. geschaffen. Das wollen wir flächendeckend in ganz Oberösterreich erreichen. Unsere Bienenfreundlichen Gemeinden sind Vorbilder im Einsatz für mehr Vielfalt, und zeigen, dass es auch ohne Umweltgifte geht – sie übernehmen Verantwortung", sagt Umweltlandesrat Rudi Anschober.

Tipps für Bienenfreunde

Erste-Hilfe-Tipp: Im Frühjahr können die niedrigen Temperaturen Bienen manchmal „zum Abstürzen“ bringen. Wer eine entkräftete Hummelkönigin oder Biene findet, kann ihr leicht Hilfe anbieten: Ein halber Teelöffel Zucker, aufgelöst in etwas lauwarmem Wasser, reicht. Das dient als idealer Energienachschub und die Insekten können nach wenigen Minuten wieder weiterfliegen.

Tipps für die Pflanzanlage: Alle Bienen brauchen bereits im Frühjahr dringend Nektar und Pollen – für sich und ihre Brut. Darum sind Frühblüher wie Weiden, Schneeglöckchen oder Kornelkirsche besonders beliebt. Generell gilt: Je vielfältiger und artenreicher das Blütenangebot über das ganze Jahr ist, umso mehr Bienen werden ausreichend Futter finden.

Tipps für Bienenweiden:
Auf heimische Pflanzen setzen: Manche, exotische Zierpflanzen (z.B. Forsythie oder Pflanzen mit gefüllten Blüten) haben leider kaum Pollen noch Nektar und taugen daher nicht als Bienenfutter. Beim Kauf von Samen und Pflanzen auf pestizidfreien bzw. biologischen Anbau und regionale Qualität achten. Manche Pflanzen haben einen besonders hohen ökologischen Wert als Pollenspender für Wildbienen. Dazu gehören neben Weidenarten vor allem der Natternkopf und alle Glockenblumen. Diese Wildblumen eignen sich auch als hervorragende „Sofortmaßnahme“ bzw. können bei ausgewählten Gärtnereien als Jungpflanzen erworben werden.

Tipps für den Wohnraum: Totholz, Sandhaufen und Pflanzenhalme: Liegenlassen und bewusstes Anbringen von altem Holz an sonnigen Plätzen schafft ebenso Wohnraum für Wildbienen, wie das Stehenlassen von Pflanzen über den Winter (Schlafplatz für Jungbienen). Nisthilfen machen dort Sinn, wo auch ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung steht. Wichtig hierfür ist, dass sie nicht zu weit auseinanderliegen: Denn im Gegensatz zur Honigbienen haben Wildbienen einen Flugradius von wenigen hundert Metern. Mit Wildbienenhotels lassen sich viele Nistplätze auf kleinem Raum anbieten – und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Kurioses zur Biene

Kurioses Gesetz: Im US-Bundesstaat Illinois ist es Bienen gesetzlich verboten, über die Ortschaft Kirkland und durch deren Straßen zu fliegen.

Kurioser Schutz:
Da Elefanten Angst vor Insekten haben, werden Bienenkörbe zum Schutz vor den Dickhäutern auf afrikanischen Plantagen und Dörfern aufgestellt.

Kurioser Irrtum: Bis in die späten 1660er war die Bienenkönigin als „König“ bekannt – bis Forscher Eierstöcke entdeckten.

Kuriose Wissenschaft: Bienen nehmen markante Körperteile wie Augenbrauen, Lippen und Ohren wahr und können dadurch menschliche Gesichter erkennen.

Kurioser Genusstipp: Honig verdirbt nicht – solange er kühl, trocken und geschlossen gelagert wird und kein Fremdkörper (wie Butter) hineingelangt.

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