Landwirte hoffen nun auf viel Regen
Wald, Wiesen und Felder litten in den vergangenen Wochen unter der Trockenheit und Hitze: mit Folgen.
URFAHR-UMGEBUNG (fog). "Ende der Dürre in Sicht", verlautbarten die Wetterdienste bereits freudig am Montag, als mehr Regen im Laufe der Woche in Sicht war. Laut Bluesky-Wetteranalysen gab es im Zentralraum in den vergangenen zehn Wochen nur zirka ein Fünftel der Durchschnittsniederschläge.
Stark trifft Trockenheit und Dürre immer die Landwirtschaft. Bezirksbauernobmann Peter Preuer aus Oberneukirchen sprach mit vielen Landwirten: "In Urfahr-Umgebung hat die Dürre zu Ostern eingesetzt. Die Gewitter waren heuer immer sehr kleinräumig. Manche Gegenden bekamen jeden zweiten Tag etwas Regen ab, zwei Kilometer weiter war gar nichts." Engerwitzdorf, Goldwörth und Oberneukirchen seien die Gemeinden mit den wenigsten Niederschlägen gewesen. Teilweise fielen nur 18 Liter Regen pro Quadratmeter seit Ostern. In den nördlichen Gemeinden, wie Bad Leonfelden oder Vorderweißenbach regnete es viel mehr.
Ernteausfälle
Die Trockenheit trifft neben den Maisbauern, etwa in Feldkirchen, Goldwörth und Walding, auch die Grünlandbauern stark. "Anfang Juni ist normalerweise das größte Längenwachstum im Jahr", erklärt der Bezirksbauernobmann. Bei der ersten Mahd hätte es im Bezirk einen Ausfall von zirka 30 bis 40 Prozent gegeben, so Preuer, bei der zweiten Mahd sogar 90 Prozent. Landwirtschaftslandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) ist über die Situation besorgt: "Wir hatten bisher keinen April in dieser Form und auch im Mai gab es Niederschlagsminus. Anscheinend verstärkt sich die Tendenz zu einer Frühsommertrockenheit, die sich im Osten Österreichs schon früher gezeigt hat."
Fichtensterben massiv
Auch der Wald leidet unter der Trockenheit und Hitze enorm – insbesondere die Fichtenkulturen unterhalb von 500 bis 700 Metern, die massiv vom Borkenkäfer befallen sind. Michael Reh, Forstberater der Bezirksbauernkammer, beobachtet die Lage genau: heuer erstmals mit moderner Technik. In Engerwitzdorf ist eine "Monitorfalle" angebracht. Diese wird wöchentlich ausgeleert und anhand des Gewichts kann auch die Anzahl der Käfer insgesamt hochgerechnet werden (siehe auch Zur Sache). "Der Kupferstecher ist wieder massiv unterwegs, nicht nur der Buchdrucker. Das bereitet mir Sorgen", sagt Reh.
Fichten sind Flachwurzler und bereiten generell Probleme in niedrigen Lagen. "Ich kenne Leute, die bei den wiederaufgeforsteten Jungkulturen seit März mit der Gießkanne laufen", sagt Reh. Andere Baumarten wurzeln tiefer und erreichen noch Wasser, wie etwa Tanne und Eiche. Viel hängt dann auch von der Bodenbeschaffenheit ab. Diese ist im Mühlviertel regional sehr unterschiedlich. "Wir haben zum Beispiel schweren Lehmboden in Walding und im Raum Alberndorf, Altenberg, Gallneukirchen und Engerwitzdorf gibt es teils seichtgründige Böden, aber das sind auch kleinräumig Unterschiede", erklärt der Urfahraner Forstberater.
Waldbrandgefahr hoch
Die Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung hatte aufgrund der Dürre verhältnismäßig bald per 15. Mai ein Lagerfeuer- und Rauchverbot in den Wäldern verordnet (siehe Zur Sache). Die Behörde warnt speziell bei Sonnwendfeuern achtzugeben, die jetzt überall stattfinden. "Unsere Sicherheitsabteilung ist mit den Veranstaltern und Feuerwehren in Kontakt", so Manfred Eidenberger von der Bezirkshauptmannschaft.
Zur Sache:
Die Waldbrandschutzverordnung 2018 der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung trat am 15. Mai in Kraft und dauert bis 31. Oktober. Demnach ist in allen Gemeinden des Bezirks jegliches Anzünden von Feuer, einschließlich des Rauchens, in Waldgebieten, Waldrandnähe und Gefährdungsbereich des Waldes verboten. Ein Verstoß gegen die Waldbrandschutzverordnung kann Geldstrafen von bis zu 7.270 Euro oder Freiheitsstrafen bis zu vier Wochen zur Folge haben.
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