Unterhalb von Eidenberg gibt es bald keine Fichten mehr
Die Borkenkäferplage wütet nach wie vor im Fichtenbestand. Am schlimmsten sind das untere Rodltal und der Haselgraben betroffen.
BEZIRK (fog). "Wie es derzeit aussieht, wird es ungefähr südlich von Eidenberg beziehungsweise Hellmonsödt in naher Zukunft keine Fichten mehr geben", so der Forstexperte der Bauernkammer Urfahr, Michael Reh. Die südlichen Urfahraner Gemeinden von Feldkirchen bis Steyregg werden fichtenfrei sein.
Die massive Borkenkäferplage hat im Frühjahr 2015 mit Sturmschäden begonnen. Seither haben sich die Fichten, vor allem durch Hitze und Trockenheit nicht mehr erholt. Im Gegenteil, in den Borkenkäferfallen wurde heuer die fünffache Menge an toten Käfern gezählt.
Drohnenflug Rodltal
Hobbyfilmer Jan Pamula, der am Bauernhof von Josef Lummerstorfer in Gramastetten arbeitet, hat mit einer Drohne das Große Rodltal von oben gefilmt (Link vom Drohnen-Video unten). Laut Michael Reh sei von oben gesehen die Lage noch besorgniserregender. Zum Problem könnte das Fichtensterben im Rodltal auch für die Bewohner werden, weil es an den baumfreien Hängen zu Rutschungen kommen könnte, so der Waldexperte.
Im Rodltal ist zusätzlich die Esche stark von einem Pilz bedroht. Das sogenannte Eschentriebsterben wütet hier ebenso stark. Ein orkanartiger Windstoß im August, der vor allem von Rohrbach bis zur Donau eine Windschneise zog, knickte zusätzlich große Waldflächen.
Problem: Abtransport
Weil die Sägewerke derzeit mehr als ausgelastet sind – es gibt auch keine Lagerkapazitäten mehr – bleibt das Holz häufig liegen, was wiederum die Borkenkäfervermehrung fördert. Nebenbei ist auch der Holzpreis am Boden. "An sich müsste das Holz etwa 300 bis 400 Meter vom nächsten Fichtenbestand gelagert sein, damit nicht weitere Bäume befallen werden, aber dieser Abstand ist kaum möglich." Auch zu Straßensperren wird es aufgrund der Holztransporte kommen, zum Beispiel wieder im Rodltal.
Drohnenflug über das Große Rodltal: Video von Pamula
FOTOS: Michael Reh (46)
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