Gewitter im Gebirge - von Julius Sturm
Der Herr mit seiner Allmacht Hand berührt der Berge Gipfel.
Da lagert sich,
ein graues Band, der Nebel um die Wipfel!
Und dicht und immer dichter
zieht sich um die Höh'n die Binde.
Doch plötzlich zittert sie und flieht,
getrieben von dem Winde.
Und jetzt - es zuckt herab ein Strahl;
welch Krachen und welch Rollen!!
Es zieht von Berg zu Berg durchs Tal
ein immer dumpferes Grollen .
Die Wolke öffnet sich und gießt die Flut aus voller Schale.
Der Bergbach schwillt
und rauschend schießt er wild hinab zum Tal.
Der Donner schweigt noch tröpfelt' leis -
da scheint die Sonne wieder.
Aus tiefem Blau blitzt blendet weiß der Schnee vom Berge nieder.
Der Herr, der in der Wolke war und ihre Bahn geleitet,
hat doch auf seinem Felsenaltar ein reines Tuch gebreitet.
Der Priester fehlt -
da schwingt mit Macht mein Geist sich frei nach oben.
Von tiefer Andacht Glut entfacht: Den Herrn der Herrn zu loben!
Julius Sturm
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