Die Welt ist voll Licht ...
Die Natur ist glücklich...
doch in uns begegnen sich zuviel Kräfte,
die sich wirr bestreiten:
Wer weiß zu scheinen?
Wer vermag zu regnen?
Wem geht ein Wind durchs Herz -
unwidersprechlich?
Wer fasst in sich der Vogelflüge Raum?
Wer ist zugleich so biegsam und gebrechlich;
wie jeder Zweig an einem jeden Baum?
Wer stürzt wie Wasser über seine Neigung;
ins unbekannte Glück so rein, so reg?
Und wer nimmt still und ohne Stolz die Steigung,
und hält sich oben wie ein Wiesenweg?
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
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