Hundeführer: ein Leben für die Suche

Franz Blatnik, Staffelkommandant und Edith Nessmann, Staffelkommandant Stv. KIT / SVA Team der Rettungshundestaffel Kärnten
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VELDEN (aw). Mein Besuch am Panoramaweg in Velden, etwas oberhalb, fernab vom touristischen Ortszentrum, verläuft zumeist nicht unbemerkt. Lautstark wird mein Kommen angekündigt.
Dario und Marcella. Ein Segugio francese und ein Magyar Vizsla, wie mir erklärt wird, begrüßen mich.
"Eigentlich haben sie nur Angst. Sie glauben, wenn sie bellen, dann verschwindet der Gast wieder", erklärt Franz Blatnik, während er versucht, die beiden zum Gehen zu bewegen. Aber sie bleiben neugierig. Und das ist auch gut so, denke ich mir, und schließe schnell Freundschaft mit den beiden. 

Personenspürhunde

Die Hunde sind keine gewöhnlichen Haustiere. Sie sind ausgebildete – und in Ausbildung befindliche – Personenspürhunde. Ihre Besitzer sind Edith Nessmann und Franz Blatnik. Er ist Landesrettungshundereferent sowie Staffelkommandant und Einsatzleiter der Samariterbund Rettungshundestaffel Kärnten.

Große Verantwortung

Ein Titel, der es in sich trägt. Auch Verantwortung, wie schnell bewusst wird. 
Mehr als 500 Einsätze hat Blatnik schon bewältigt. Viele Hundert waren es bei seiner Frau Edith. Und wie die meisten, ging auch der letzte Einsatz an die Substanz. Es war bei dem verunglückten Sozialbetreuer und dem fünfjährigen Buben, die in den Brunnen gestürzt waren. Der Mann wurde tot geborgen. Blatnik schweigt einige Minuten. 
Aber es gibt natürlich auch die Kehrseite, meint er, die Gefundenen. "Und darum machen wir das auch", erzählt Blatnik und findet sein Lächeln wieder.

Hartes Training

Gut 60 Einsätze haben sie im Jahr. Die Hundestaffel besteht aus 25 HundeführerInnen – zwei Drittel sind Frauen. "Das geht von Arnoldstein bis nach Ferlach", sagt Blatnik. Es gab auch jemanden in Hermagor, eine junge Frau, wie Blatnik erzählt. "Aber gleich bei ihrem ersten Einsatz auf die Koralm war sie mit über drei Stunden Anfahrtszeit unterwegs. Der Einsatz dauerte die ganze Nacht. Da muss man verstehen, dass das nur schwer zumutbar ist", sagt er und setzt mit einem Schmunzeln nach: "Man muss schon ein wenig verrückt sein, um das zu machen."
Mit "Das" meint Blatnik die ehrenamtliche Tätigkeit, die lediglich mit Kilometergeld abgeglichen wird, das harte Training, dreimal die Woche, Tag und nachts, sowie viele Stunden am Wochenende. Für jeden. "Als HundeführerIn muss man immer trainieren, regelmäßig die Prüfungen ablegen. Das ist nichts, was man nach Lust und Laune machen kann."

Immer einsatzbereit 

Das Einsatzequipment hat jeder Hundeführer stets im Auto, erzählt Blatnik. Die Hunde selbst sind darauf trainiert auf Anhieb zu suchen. "Sobald sie die Kenndecke umbekommen, wissen Sie, das ist Arbeit." 36 Hunde gibt es in der Hundestaffel Kärnten, darunter 9 Personenspürhunde, 4 Bluthunde und die Stöberhunde.

Harte Arbeit für die Hunde

Während unseres Gesprächs kommen Marcella und Dario immer wieder vorbei, bellen tun sie längst nicht mehr. Sind vielmehr neugierig. Beide sind Spürhunde. Dario ist ausgebildeter Personenspürhund, Marcella ist noch jung und wird gerade ausgebildet.
Seine "hochintelligente" Bella hat Blatnik leider vor Kurzem verloren. "Sie war 14 Jahre alt, ein gutes Alter." 
Die Arbeit gehe an den Hunden nicht spurlos vorbei, erzählt Blatnik. Ein Lebensjahr würde sie das Tier kosten. Pro Einsatz könnten die Hunde 45 Minuten arbeiten, Hitze oder extreme Kälte setzen ihnen zu. Aber natürlich, sagt Blatnik, gibt es auch etwas. "Die Hunde erwarten sich eine Belohnung. Und die gibt es auch."
Auch für die Hundeführer, denn es herrscht große Kameradschaft in der Staffel. "Nach einem Einsatz gehen wir essen und reden. Das ist enorm wichtig. Auch um zu funktionieren."

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