FKK-Bereich soll begrenzt werden
Gemeinde und BH tüfteln weiter an einer vernünftigen Lösung
fürs Weißenbachtal.
STEINBACH. Fürs kommende Wochenende sind sommerliche Temperaturen angesagt. FKK-Anhänger, die im Weißenbachtal Erholung und Entspannung suchen, scharren bereits in den Startlöchern. Ein Maßnahmenpaket, mit dem Gemeinde, Bezirkshauptmannschaft, Polizei und Bundesforste die Auswüchse des Treibens in den Griff bekommen wollen, ist noch nicht geschnürt. Dass das Weißenbachtal nicht nur von Nacktbadern, sondern auch von Outdoor-Sex-Anhängern und der Swinger-Szene aufgesucht wird, ist nicht neu. Das wildromantische Tal ist seit mehr als zehn Jahren ein beliebter Treffpunkt. Im Vorjahr gab es massive Beschwerden über Auswüchse. So sollen sich immer wieder Nackedeis und Pedalritter am neuen Radweg in die Quere gekommen sein.
Erste Lösungsansätze wurden bei einem runden Tisch im Herbst diskutiert. Umgesetzt wurde bis dato noch nichts. „Das nächste Gespräch wird in Kürze stattfinden. Bis zu einer Lösung haben wir ein Stillhalteabkommen vereinbart“, will Steinbachs Bürgermeister Franz Kneißl nichts über den aktuellen Stand preisgeben. „Wir werden geeignete Lenkungsmaßnahmen finden und diese gemeinsam mit der Gemeinde umsetzen“, sagt Johannes Beer, Leiter der Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft.
Angedacht ist ein eigener FKK-Bereich, der mit Hinweistafeln begrenzt werden soll. Soviel ist zumindest durchgesickert. Damit will man unliebsame Aufeinandertreffen von Nackedeis und bekleideten Erholungssuchenden vermeiden. „Das würden wir dann entsprechend kontrollieren und an die Vernunft appellieren“, sagt der Vöcklabrucker Bezirkspolizeikommandant Franz Scheiböck.
Bundesforste für Lösung
im Sinne aller Waldbenützer
„Der Ball liegt jetzt bei der Gemeinde und den Behörden“, sagt Pia Buchner, Pressesprecherin der Österreichischen Bundesforste. Als Eigentümer des Waldes im Weißenbachtal werde man an einer Lösung mitarbeiten. „An unserer Haltung hat sich seit dem Vorjahr nichts geändert. Wir sind gegen ein generelles Verbot. Dieses wunderschöne Naturfleckerl muss für die Allgemeinheit frei zugänglich bleiben.“ Ein Verbot würde schließlich alle Waldbenützer treffen und sei daher undenkbar, so Buchner. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden.“
Für Natur- & Erotikparadies
Das hofft auch Melanie Haberl. Sie betreibt seit Mai 2011 die Facebook-Seite „Weißenbachtal – Das Natur- & Erotikparadies im Salzkammergut“ mit bereits 2171 „Gefällt-mir“-Angaben. Haberl könnte mit einem eingegrenzten und beschilderten FKK-Bereich leben. „Dann kann sich keiner mehr aufregen.“ Andererseits würden damit auch Spanner gezielt auf diesen Bereich hingewiesen, befürchtet sie. In den vergangenen Monaten sei sehr viel abgeholzt worden, weshalb man noch mehr Einblick habe.
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