Mithilfe der Bevölkerung für Polizeiarbeit wichtig
Nicht nur "Inspektor Zufall", auch Hinweise von Nachbarn und Passanten unterstützen die Beamten.
BEZIRK. "Diese sogenannten kriminalpolizeilichen Wahrnehmungen aus der Bevölkerung sind sehr wichtig für uns", sagt Gerhard Lenzeder vom Kriminalreferat des Bezirkspolizeikommandos Vöcklabruck. Innerhalb eines Jahres sind bei den Beamten insgesamt 105 solcher Meldungen eingangen. Im Zusammenspiel mit Spurensicherung und Datenbank habe man im Vorjahr auch nachträglich wieder mehrere Straftaten aufklären können.
Als Beispiel nennt Lenzeder eine Einbruchsserie, die bereits 2016 begann. Der telefonische Hinweis eines couragierten Vöcklabruckers hatte den Stein ins Rollen gebracht. Ihm waren drei Männer verdächtig vorgekommen, die er mitten in der Nacht mit mehreren Fahrrädern beobachtet hatte. In der Folge konnte die Polizei insgesamt 52 Einbrüche in Kellerabteile, Mehrparteienhäuser, Schulen und Kindergärten aufklären und die Täter dingfest machen. "Ganz wichtig ist es, zeitnah anzurufen. Bei verdächtigen Fahrzeugen wäre es ideal, ein Foto zu machen oder das Kennzeichen zu notieren", rät Lenzeder.
66 Verhaftungen im Vorjahr
Im Jahr 2017 wurden im Bezirk Vöcklabruck insgesamt 66 Personen verhaftet und in die Justizanstalt Wels überstellt, 21 davon wegen strafbarer Handlungen gegen Leib und Leben wie Mord oder Körperverletzungen. In 18 Fällen ging es um Verbrechen nach dem Suchtmittelgesetz, 16-mal gingen der Verhaftung Delikte gegen fremdes Eigentum voraus. "Gemeinsam ist es gelungen, die Kriminalität im Bezirk auf einem sehr niedrigen Level zu halten, einen Großteil der aufsehenerregenden, für die Bevölkerung beunruhigenden Straftaten zu klären und die Täter auszuforschen", betont Lenzeder. Er koordiniert gemeinsam mit Ermittlungsbereichsleiter Hans-Jürgen Hofinger die kriminalpolizeiliche Arbeit im Bezirk.
Dem Thema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr ist die Polizei im Vorjahr mit zahlreichen Kontrollen entgegengetreten. "Dass wir auch 2018 an diesem Thema dranbleiben müssen, zeigte sich insbesondere bei der jährlichen Schwerpunktkontrolle im Dezember", sagt der stellvertretende Bezirkskommandant Hermann Krenn. "Bei 519 Vortesteranwendungen und 17 Alkomatuntersuchungen wurden 13 Alkoübertretungen zur Anzeige gebracht. Zwar weniger als bei der Kontrolle 2016, aber immer noch zu viele", betont Krenn.
Drogentests werden mehr
Immer wieder werden auch Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen. "Im Gegensatz zum Alkohol ist der Nachweis von Suchtgift derzeit noch viel schwieriger", sagt Bezirkspolizeikommandant Franz Scheiböck. Nach dem Vortest mittels Speichelprobe könne die tatsächliche Verkehrsuntauglichkeit nur durch einen Arzt festgestellt werden. Einer von aktuell zwei Schnelltestern in OÖ kommt bei der Polizei im Bezirk zum Einsatz.
Zur Sache
- Im Bezirk Vöcklabruck gibt es zwölf Polizeiinspektionen: Ampflwang, Attnang-Puchheim, Frankenmarkt, Lenzing, Mondsee, Schörfling, Schwanenstadt, St. Georgen, Timelkam, Unterach, Vöcklabruck, Vöcklamarkt.
- Von 231 Planstellen sind aktuell 186 besetzt. Je zehn entfallen auf anderweitige Zuteilungen der Beamten sowie auf Karenz. 25 Stellen im Bezirk sind derzeit unbesetzt.
- Neben Kriminal- und Verkehrsreferat kommt im Bezirkskommando dem Ein-
satzreferat unter der Leitung von Kurt Mayrhofer eine wichtige Rolle zu. 2017 wurden unter anderem 15 Sommer-Großveranstaltungen, zwei Risiko-Fußballspiele sowie Wahlveranstaltungen überwacht. Weiters gab es 48 Suchaktionen und sechs Großeinsätze betreffend Glücksspiel- und Sexualdienstleistungsgesetz.
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