Nationalratswahl: Neustart für zwei "Rebellen"

Daniela Holzinger-Vogtenhuber, Liste Pilz. Leo Steinbichler kandidiert für "Die Weißen" | Foto: Vogtenhuber, Jungwirth
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BEZIRK (ju). Beide haben nach Unstimmigkeiten ihren angestammten Parteien den Rücken gekehrt – jetzt machen sie gemeinsame Sache: Die einstige SPÖ-Kandidatin Daniela Holzinger-Vogtenhuber (29) führt die OÖ-Liste des Ex-Grünen Peter Pilz für die Nationalratswahl an. Im April hatte Holzinger-Vogtenhuber bekanntgegeben, nicht mehr für die SPÖ kandidieren zu wollen und sich ab Herbst wieder ihrem Master-Studium in Politikwissenschaft sowie ihrem Hobby, der Fliegerei, zu widmen. Doch es kam anders: Nach längerer Bedenkzeit nahm sie das Angebot der Liste Pilz an.

Eines "Besseren" belehrt

Holzinger-Vogtenhuber ist überzeugt, dass sie hier so arbeiten könne, wie sie es sich auch für die SPÖ vorgenommen hätte. "Ich bin in die Politik gegangen, um politische Entscheidungen ehrlich, offen und transparent zu machen und die Bevölkerung mit einzubeziehen", sagt sie. Ihr Ziel sei es gewesen, einen Beitrag zu einem selbstbewussten und umtriebigen Parlament zu leisten und politische Entscheidungen von sachfremden und oft parteitaktischen Überlegungen zu lösen. "Leider bin ich in den letzten vier Jahren eines ,Besseren’ belehrt worden und ich habe erkennen müssen, dass ich mit meinen Forderungen als Abgeordnete bei der SPÖ gegen verschlossene Türen laufe", bilanziert die Nationalratsabgeordnete, die als "Partei-Rebellin” in Bezirk, Land und Bund immer wieder angeeckt hatte. Im Team von Pilz sei sie mit ihren Vorstellungen besser aufgehoben, ist die Gampernerin überzeugt. "Das freie Mandat ist oberste Prämisse von Peter Pilz." Ihren Sitz im Gemeinderat will sie weiterhin behalten. Als parteifreie Mandatarin fühle sie sich hier so wohl wie noch nie.

Von Schwarz zu Weiß

Für Leo Steinbichler sind Parteiwechsel nichts Neues mehr: Er startete als ÖVP-Bundesrat, kandidierte 2008 für die Liste von Fritz Dinkhauser und schaffte schließlich 2013 mit dem Team Stronach den Einzug in den Nationalrat. Bei der Landtagswahl 2015 verpasste der Auracher, der österreichweit als "Bauern-Rebell" bekannt ist, eine Kandidatur mit seiner Kompetenzplattform "Wir für Oberösterreich".
Jetzt kandidiert der 58-Jährige für "Die Weißen". Das Motto der erstmals antretenden Gruppierung, die sich nicht als Partei, sondern als Volksbewegung sieht: "Das Recht geht vom Volk aus. Wir alle entscheiden in Österreich". Steinbichler wird als oberösterreichischer Spitzenkandidat in die Wahl im Oktober gehen. "Ich hab’ seit eineinhalb Jahren an etwas Neuem gearbeitet", so Steinbichler, dem sich nach eigenen Angaben auch andere Möglichkeiten geboten hätten. "Aber ich bin immer einen geraden Weg gegangen und werde mich auch in der Zielgeraden nicht verbiegen." Und er gibt sich optimistisch, dass "Die Weißen" den Einzug ins Parlament schaffen.

Kandidaten aus dem Bezirk auf den vorderen Plätzen

Im Wahlkreis Hausruckviertel führt Nationalratsabgeordnete Angelika Winzig die ÖVP-Liste für die Wahl im Oktober an. Auf der Landesliste ist die Wirtschaftskammer-Bezirksobfrau auf Platz vier gereiht. Nummer 1 im Wahlkreis ist auch SPÖ-Kandidatin Doris Margreiter, Landespräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) aus Attnang-Puchheim.
Jeweils zweite auf den Wahlkreislisten ihrer Parteien sind Gerhard Kaniak (FPÖ), Gemeindevorstand in Schörfling, sowie Claudia Hauschildt-Buschberger, Bezirkssprecherin der Grünen und Fraktionsobfrau in Seewalchen.

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