Wie barrierefrei ist unser Völkermarkt?
Die WOCHE testete mit Helmut Wiggisser auch den Bahnhof in Kühnsdorf.
Ein Unfall vor zehn Jahren zwang den Haimburger Helmut Wiggisser in den Rollstuhl, was ihn aber nicht daran hinderte, weiterhin eine der größten Landwirtschaften im Bezirk zu bewirtschaften. Gemeinsam mit der WOCHE testete er die Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden in Völkermarkt und den Bahnhof in Kühnsdorf.
Lob erntet dabei der Lift im Rathaus, der seit 2009 in Betrieb ist. Einziger Haken: Der Sitzungssaal befindet sich in einem Halbstock, weshalb der Ersatzgemeinderat der ÖVP zu Gemeinderatssitzungen über einige Stufen getragen werden muss. „Aber ansonsten sind alle Räume und die Toiletten gut erreichbar“, sagt Wiggisser.
Lifte sind gefragt
Das Fachmarktzentrum beim Kreisverkehr punktet ebenfalls mit flachen Zugängen zu den Geschäften. Einziger Wermutstropfen ist hier der fehlende Lift in der Tiefgarage.
Die Bezirkshauptmannschaft hat im Erdgeschoss ein eigenes Büro eingerichtet, in dem gehbehinderte Menschen alle Amtswege erledigen können. Derzeit befindet sich das Gebäude im Umbau. „Bis zum Herbst 2013 werden wir auch einen Lift haben “, erklärt Verwaltungsdirektor Gerald Friedl.
Weniger barrierefrei ist die Außenstelle der Landwirtschaftskammer. Sie liegt im ersten Stock eines Gebäudes ohne Lift. „Die Anbringung eines Treppenliftes wäre aber sicher möglich“, betont Wiggisser, der als Landwirt natürlich öfter in dieses Haus muss.
Letztes Testobjekt war der Bahnhof in Kühnsdorf, der noch bis 2023 in Betrieb sein wird. Helmut Wiggisser hat hier keine Möglichkeit, barrierefrei ins Gebäude zu gelangen. Von außen sind die Bahnsteige und der Fahrkartenautomat jedoch gut erreichbar. Einen gekennzeichneten Behinderten-Parkplatz sucht Wiggisser allerdings vergebens.
„Der neue Bahnhof wird gerade geplant. Er wird auf jeden Fall barrierefrei sein“, sagt der ÖBB-Pressesprecher für Kärnten, Christoph Posch, „in den alten Bahnhof wird nichts mehr investiert“.
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