Geistthal-Södingberg: Infrastruktur als wichtigste Herausforderung

Durch die Fusion von Geistthal und Södingberg hat die gemeinsame Gemeinde nun eine sehr große Fläche zu betreuen. Was passiert derzeit?
Hans Hiden: Eines gleich vorweg: Die Infrastruktur zu erhalten und zu verbessern ist für uns die größte Herausforderung, hat aber auch die höchste Priorität. Deswegen ist es erfreulich, dass die L315 auf insgesamt 15 Kilometern saniert wird. Ein Teil der Straße wird sogar komplett erneuert. Da ist natürlich mit Behinderungen zu rechnen, aber für uns ist diese Straße eine Lebensader. Auch die Kollermühlestraße wird saniert, das ist ein Mehr-Jahres-Projekt. Hier werden im Zuge der Straßenarbeiten auch Rohre verlegt, damit durch die Glasfasertechnologie die Schnelligkeit des Internets erhöht werden kann.

Müssen dabei auch Gerätschaften erneuert werden?
Hiden: Die Gemeinde hat vor kurzem einen neuen Kommunaltraktor angeschafft, denn das alte Fahrzeug hat schon 25 Jahre am Buckel. Der Traktor ist mit Kippmulde und Frontlader ausgestattet und wird fürs Mähen, den Winterdienst und Instandhaltungsarbeiten eingesetzt.

Bei den Feuerwehren sind neue Gerätschaften auch immer ein Thema.
Hiden: Die FF Geistthal ist derzeit am neuesten Stand, bei der FF Södingberg steht ein Fahrzeugkauf an. Angedacht ist laut HBI Richard Sauer entweder ein Lkw-A oder ein Berge-Löschfahrzeug, aber da laufen noch Gespräche, weil wir dieses Fahrzeug ja auch in die Feuerwehrgarage bringen müssen.

Wie schaut es bei den Bildungseinrichtungen aus?
Hiden: Diese zählen genauso zur Infrastruktur einer Gemeinde. Wir freuen uns, dass die Volksschule Geistthal ab dem kommenden Schuljahr wieder zweiklassig geführt werden kann, weil die Schülerzahlen steigen. Ich bin vom Engagement der Kindergärten und Volksschulen sowohl im Ortsteil Södingberg als auch Geistthal begeistert, hier wird wirklich gute Arbeit geleistet. Auch über die Arbeit der Musikschulen hier bei uns bin ich sehr froh. In den alten Räumlichkeiten der Gemeinde Södingberg wurde eine Nachmittagsbetreuung installiert, heuer wurden erstmals während der Sommerferien zehn bis zwölf Kinder betreut.

Ein weiterer wichtiger Bereich sind die Vereine.
Hiden: Ohne unsere Vereine wären wir wirklich arm. Auch in diesem Sommer bzw. Frühherbst ist bei uns einiges los. Das Pfarr- und Dorffest in Geistthal war sehr gut besucht, dazu gab es eine Segnung von Motorrädern und ein Riesenwuzzlerturnier der Landjugend. Die Feuerwehr, der Musikverein, der Kulturverein, die Frauenbewegung, das Kinderland, Imker, Jäger, der ÖKB und die Pfarre sorgten für gute Stimmung und viel Abwechslung. Und mit dem Gleinalm Trio spielten sogar die aktuellen GP-Sieger der Volksmusik.

Was ist noch erwähnenswert?
Hiden: Dass wir eine ländliche Gemeinde sind, die etwas abseits liegt, ist einerseits ein Vorteil, weil wir hier eine hervorragende Lebensqualität bieten können. Andererseits ist die Aufrechterhaltung der Infrastruktur nicht immer einfach. So suchen wir derzeit einen Selbständigen bzw. eine Selbständige, die unser Kaufhaus im Ort von Geistthal übernimmt und bieten das Geschäftslokal sogar mietfrei an.